Medi-Team startet mit klarem Auswärtssieg

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Sehr zufrieden sein durften die Spieler von Medi Bayreuth mit ihrer ersten Leistung der Saison: Assem Marei, Steve Wachalski, Robin Amaize, Gabe York und Bastian Doreth (von links) feierten mit ihren Schlachtenbummlern. Foto: Peter Kolb Foto: red

Vielversprechend hat Medi Bayreuth die neue Saison der Basketball-Bundesliga eröffnet. Bei den Tigers Tübingen gewann der Tabellenvierte der vergangenen Spielzeit mit dem exakt gleichen Ergebnis wie im Vorjahr: 87:77 (49:30).

 
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Allerdings waren die Bayreuther über weite Strecken viel deutlicher überlegen, als es der Endstand aussagt. Vor allem mannschaftlich wirkten sie eine Klasse besser als die mit acht Neuzugängen angetretenen Tübinger.

Dieser Unterschied war schon nach wenigen Minuten offensichtlich: Während die Gastgeber in den ersten drei Minuten gleich zweimal keinen Weg fanden, um innerhalb von 24 Sekunden zum Wurf zu kommen, fand das Medi-Team meist zuverlässig die beste spielerische Lösung.

Assem Marei sammelt zehn der ersten 14 Punkte

Zunächst bestand diese Lösung hauptsächlich darin, die klaren physischen Vorteile von Assem Marei unter dem Korb zur Geltung zu bringen. Der Center hatte bei der 14:4-Führung nach knapp fünfeinhalb Minuten schon zehn Punkte gesammelt, als er wegen einer blutenden Wunde an der Lippe das Feld verlassen musste. Seinen ursprünglichen Gegenspieler Tony Easley hatte er bereits nach 2:18 Minuten mit zwei Fouls auf die Bank gezwungen, und den dafür eingewechselten Ex-Bayreuther Phillipp Heyden beherrschte er dann im Eins-gegen-eins sogar noch klarer. Erst in der 14. Minute kehrte der Ägypter zurück und erzielte sofort zwei weitere Körbe, die ihn mit 14 Punkten (7/10 Würfe) zum Topscorer der ersten Halbzeit machten.

Die Bayreuther Überlegenheit hing jedoch keineswegs von einem einzelnen Spieler oder auch nur einer einzigen Position ab. Die Belastung des Marei-Nachfolgers Andreas Seiferth mit dem dritten Foul (18. - alle in der Offensive) verursachte keine großen Probleme unter den Körben, denn auch mit De'Mon Brooks als Center neben Steve Wachalski auf Position vier hatte das Medi-Team dort alles im Griff.

Gabe York mit zehn Punkten innerhalb von sechs Minuten

Zudem waren die Gäste jederzeit variabel genug für Akzente von allen anderen Positionen. In der ersten Halbzeit fielen besonders die Impulse von der Bank durch den gewohnt eifrigen Robin Amaize auf (neun Punkte mit 3/3 Würfen aus dem Feld und 3/3 Freiwürfen), später dann beispielsweise die zehn Zähler von Gabe York in den ersten sechs Minuten der zweiten Halbzeit oder die beiden Dreier von Nate Linhart innerhalb der ersten 80 Sekunden des letzten Viertels. Vor allem aber vergaßen die Bayreuther bei aller spielerischen Leichtigkeit nicht die harte mannschaftliche Arbeit in der Defensive. Daher kamen die Tübinger auch mit ihrem kämpferischen Engagement nicht zum Erfolg, das man ihnen nie absprechen konnte.

Hohe Führung bis in die Schlussminuten

Diese ganzen Faktoren ergaben einen Gesamteindruck von deutlicher Überlegenheit der Bayreuther. Die 20:10-Führung hatten sie schon beim 33:14 (15.) sehr solide ausgebaut, und an diesem Abstand änderte sich über weite Strecken nichts Wesentliches. Die höchste Differenz war beim 65:39 (29.) erreicht, aber auch noch beim 79:55 (34.) zeichnete sich ein deklassierender Endstand ab.

Sobald Konzentration und Intensität der Gäste an beiden Enden des Spielfelds nachließen, wurde allerdings sofort die individuelle Qualität der Tübinger deutlich. Mit einer 13:0-Serie innerhalb von zwei Minuten (darunter drei Dreier) verkürzten sie vier Minuten vor Schluss auf 68:79, und nach einem weiteren Dreier zum 75:83 bei einer Restspielzeit von einer Minute kam sogar noch einmal ein ganz klein wenig Spannung auf. In dieser Situation hatten die Bayreuther jedoch noch eine weitere Option zu bieten: Teamsenior John Cox, der bereits den Tübinger Lauf mit der wichtigen Einzelaktion zum 81:68 beendet hatte, verwandelte dann auch die beiden Freiwürfe zum endgültig entscheidenden 85:75.

Die Bayreuther Korbschützenliste wurde am Ende angeführt von Gabe York mit 21 Punkten (7/13 Würfe, davon 5/9 Dreier) vor Assem Marei mit 18 (8/11) sowie Robin Amaize und John Cox mit je elf. Nate Linhart und De'Mon Brooks trugen je neun Punkte bei, James Robinson, Bastian Doreth, Andreas Seiferth und Steve Wachalski je zwei. Bei Tübingen kamen neben Barry Stewart (20) auch Ryan Brooks (14) und Reggie Upshaw (10) auf zweistellige Punktzahlen.

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