Medi-Team bei Skyliners Frankfurt zu Gast

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Die Bewachung von Philip Scrubb (Mitte) gehört für Medi-Trainer Raoul Korner zu den wichtigen Aufgaben in Frankfurt. In dieser Szene aus der Begegnung beim Vorbereitungsturnier in Bayreuth kümmerten sich Nate Linhart (links) und John Cox gemeinsam darum. Foto: Peter Kolb Foto: red

Kaum eine Aufgabe ist in dieser frühen Phase der Bundesligasaison so schwer einzuschätzen, wie jene, die Medi Bayreuth am sechsten Spieltag lösen muss. Am Sonntag um 17.30 Uhr trifft die Mannschaft von Trainer Raoul Korner bei den Skyliners Frankfurt auf einen Gegner, hinter dessen Leistungsvermögen noch einige Fragezeichen stehen.

 
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Einerseits darf man von einem Schlagerspiel sprechen, weil beide Mannschaften gleichauf mit jeweils 8:2 Punkten in der Spitzengruppe liegen – andererseits waren die Frankfurter in der vergangenen Saison nur Tabellenzehnter und haben ihren Kader nicht radikal verändert. Einerseits hatten es die Skyliners noch nicht mit einem der ganz sicheren Playoff-Anwärter zu tun (außer vielleicht in Ludwigsburg, und da haben sie mit 62:79 klar verloren) – andererseits haben sie in Jena schon jene Mannschaft auswärts besiegt (82:70), gegen die das Medi-Team zuletzt trotz Heimvorteils die erste Niederlage hinnehmen musste (75:88). Einerseits fehlte damals bei den Thüringern noch der nachverpflichtete Martynas Mazeika, der in Bayreuth ihr stärkster Spieler war – andererseits konnten die Frankfurter selbst noch nie in kompletter Besetzung antreten, so dass sie offensichtlich noch Steigerungspotenzial haben.

Testspielsieg gegen Frankfurter Rumpfteam

Einerseits haben die Bayreuther diesen Gegner schon während der Saisonvorbereitung einmal besiegt, und zwar beim eigenen Turnier (78:69) – andererseits war die Personaldecke der Frankfurter damals so dünn, dass ihre Leistung großen Respekt verdiente: Ganze acht Spieler waren einsatzbereit, darunter vier Ausländer, einschließlich des Amerikaners Alex Fountain, der für die zweite Mannschaft in der Pro B verpflichtet worden war. „Da haben wir gesehen, dass uns die Frankfurter auch mit einer kleinen Besetzung einige Schwierigkeiten bereiten können“, mahnt Medi-Coach Raoul Korner. „Damals fehlten ihnen so wichtige Spieler wie Mike Morrison und Shawn Huff, die nun wieder dabei sind. Außerdem haben sie den Heimvorteil, und sie hatten eine ganze Woche Zeit, sich auf uns vorzubereiten – da kommt eine ganze Menge auf uns zu.“

Unabhängig von der Besetzung der Skyliners erwartet Korner bei ihrer Spielweise aber keine Überraschungen: „Die Mannschaft ist im Kern schon seit einiger Zeit zusammen und arbeitet schon lange mit Coach Gordon Herbert. Sie ist vor allem sehr diszipliniert, arbeitet kompakt, physisch und aggressiv in der Verteidigung sowie mit guter Raumaufteilung und Ballbewegung in der Offensive. Einen Schlüsselspieler im Konzept der Skyliners hat der Medi-Coach in Philip Scrubb ausgemacht: „Ihn zu kontrollieren, wird eine der wesentlichen Aufgaben sein.“ Bei vergleichbaren Prüfungen habe sich seine Mannschaft aber schon bewährt: „Wir hatten es nun schon mit einigen dominierenden Außenspielern zu tun wie beispielsweise Trey Lewis in Ulm, oder zuletzt David Logan bei Straßburg, und da haben wir insgesamt ganz gute Erfahrungen gemacht.“

Vorteile unter dem Korb und tiefere Bank

Ansonsten gelte es vor allem, die eigenen Stärken zur Geltung zu bringen: „Ich denke, dass wir unter dem Korb Vorteile haben werden. Und wir sollten die Tiefe unseres Kaders ausspielen, denn so tief wie wir sind die Frankfurter nicht besetzt.“ Zur diesem Faktor soll auch wieder John Cox beitragen, der beim Sieg gegen SIG Straßburg in der Champions League (82:80 n. V.) immerhin schon wieder auf der Bank saß. Gestern hatte er noch einen Tag zur Erholung von seinen Rückenbeschwerden. „Da gab es den ersten freien Tag seit knapp drei Wochen“, berichtet Korner. „Zumindest für die Spieler.“

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