Medi-Sieg nach sensationellem Endspurt

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Yeah! Jeffrey Xavier (Nr. 21) hatte am Ende noch etwas mehr zu feiern als seine Mitspieler. Schließlich zeichnete er sich in seinem ersten Heimspiel nach langer Verletzungspause gleich als Topscorer aus. Foto: Peter Kolb Foto: red

In eindrucksvoller Weise hat Medi Bayreuth die drohende Krise nach drei Bundesliga-Niederlagen in Folge abgewendet. Gegen die Skyliners Frankfurt wurde am Mittwochabend vor 3119 Zuschauern der fünfte Saisonsieg gefeiert, und dabei schaffte das bisher punktärmste BBL-Team sogar das Kunststück, mit 82:69 (41:40) ausgerechnet gegen die beste Verteidigung der Liga den eigenen Saisonrekord von 82 Zählern in einem Spiel einzustellen.

 
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Entscheidend dafür war ein sensationeller Endspurt, nachdem es sechs Minuten vor Schluss noch 64:64 gestanden hatte. Den größten Anteil an den 28:12 Punkten im letzten Viertel hatten sechs Dreier bei nur neun Versuchen. Jeffrey Xavier traf dabei seine vier Versuche von der 6,75-m-Linie sogar hundertprozentig (zuvor 1/6), wobei er mit dem 61:59, 64:59 und 67:64 den Durchbruch für die Medi-Offensive erzwang und 75 Sekunden vor dem Ende mit dem 78:68 die Entscheidung markierte. Dazwischen sorgten zwei Dreier von John Flowers, der mit nur fünf Punkten in Schlussviertel gegangen war, für einen wegweisenden Doppelschlag vom 69:66 zum 75:68 bei einer Restspielzeit von 2:15 Minuten.

Langes Warten auf den zehnten Punkt

Nach so einem offensiven Feuerwerk hatte es zunächst allerdings nicht ausgesehen. Nach einem 0:6-Fehlstart dauerte es fast achteinhalb Minuten, ehe die Bayreuther Anhänger mit dem zehnten Punkt vom Schweigegebot der „Silent Night“ befreit wurden. Der erhoffte Ausbruch an Begeisterung hielt sich dann auch erst einmal in gewissen Grenzen, denn zu diesem Zeitpunkt stand es 9:19. Der Medi-Angriff hatte die befürchteten Schwierigkeiten mit der Frankfurter Verteidigung und geriet immer wieder nahe an die 24-Sekunden-Grenze. Umso wichtiger war es, dass Jake Odum oft auch unter Zeitdruck noch gute Lösungen für den Abschluss fand. Nach zehn Minuten hatte der Spielmacher schon zehn Punkte und fünf Assists auf seinem Konto, aber das konnte den 16:23-Rückstand nach dem ersten Viertel nicht verhindern. Mehr Sorgen bereitete den Gästen vermutlich der Ausfall von Danilo Barthel, der in der achten Minute umgeknickt und ausgeschieden war.

Im zweiten Abschnitt gelang es dem Medi-Angriff dann schon häufiger, den Nimbus der Frankfurter Defensive zu erschüttern. Vor allem neun Punkte von Drew Naymick sprachen für zunehmende Wirkung des Spiels unter den Korb. Dabei profitierte der Medi-Center auch von Nachlässigkeiten der Gäste, die ihn gleich zweimal bei jeweils nur einer Sekunde verbleibender Angriffszeit aus einem Einwurf heraus zum Erfolg kommen ließen. Insgesamt sprach die Bilanz auf den großen Positionen aber immer noch für die Skyliners, weil Johannes Voigtmann lange Zeit der auffälligste Spieler auf dem Feld war. Besonders gegen seine Treffsicherheit aus der Mitteldistanz schien kein Kraut gewachsen: Nach drei Vierteln hatte der Nationalcenter bereits 22 Punkte gesammelt, und zwar mit einer sagenhaften Quote von neun Treffern bei elf Versuchen. Dass Voigtmann danach überhaupt nicht mehr zum Erfolg kam, war einer der Faktoren für den völlig veränderten Spielverlauf im letzten Viertel: Plötzlich gaben die Distanzwerfer den Ton an, und da hatten die Bayreuther mehr zu bieten.

Xavier und Odum die Topscorer

Jeffrey Xavier baute seine Ausbeute mit den vier Dreiern im letzten Viertel auf 19 Punkte aus und setzte sich damit noch knapp vor Jake Odum (18) an die Spitze der Bayreuther Korbschützenliste. Die übrigen Zähler verteilten sich auf John Flowers (13), Drew Naymick, Kenneth Horton (je 11), Bastian Doreth (6) und Steve Wachalski (4). Bei Frankfurt lag Johannes Voigtmann (22) klar vor Jordan Theodore (15), Mike Morrison (14) und Konstantin Klein (10).

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