Medi mit unnötiger Pleite in Frankfurt

Von Florian Kirchner

Medi Bayreuth ist seinem Ruf als Punktelieferant in fremden Hallen treu geblieben. Im Bundesliga-Auswärtsspiel bei den Frankfurt Skyliners unterlag das Team von Trainer Michael Koch mit 71:75 (29:39). Es war einmal mehr eine Niederlage, die in die Rubrik „unnötig“ eingeordnet werden musste.

 
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Lange Zeit hatte es danach ausgesehen, als sollte Medi Bayreuth die zuvor neun Spiele anhaltende Erfolgsserie der Skyliners stoppen können. Unkonzentriertheiten in den Schlussminuten kosteten der Bayreuther Mannschaft jedoch einmal mehr die Chance auf den zum Greifen nahen zweiten Auswärtssieg der laufenden Saison. Die über weite Phasen müde wirkenden Frankfurter blieben somit ein weiteres Mal ungeschlagen.

„Ich habe den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass wir aggressiver und physischer spielen müssen und nicht mehr wie ein Team agieren dürfen, das nicht gewinnen will. Am Ende habe ich einfach versucht, den Ring zu attackieren und meine offenen Würfe zu treffen“, war Matchwinner Quantez Robertson unmittelbar nach Spielende rundum zufrieden und glücklich.

Der 31-jährige Frankfurter Routinier ackerte fast 35 Minuten auf dem Parkett, stemmte sich wie kein Zweiter aus seiner Mannschaft gegen die drohende Heimniederlage, sammelte insgesamt 23 Punkte – darunter auch die fünf letzten Zähler in einer dramatischen Schlussphase.

Robertson sorgt für die Entscheidung

Dreißig Sekunden vor Spielende hatte Kenneth Horton die Führung für die Bayreuther an der Freiwurflinie zurückerobert (70:71), acht Sekunden später fand Skyliners-Spielmacher Jordan Theodore seinen Mannschaftskollegen Robertson freistehend an der Dreierlinie, der sofort abzog und die Führung für die Hausherren zurückeroberte. Und Robertson hatte noch nicht genug. Im folgenden Bayreuther Angriff nahm er Jake Odum den Ball an der eigenen Dreierlinie ab und vollstreckte mit einem krachenden Dunking zum glücklichen 75:71-Endstand: Jubel bei Frankfurt, hängende Köpfe bei Medi Bayreuth.

Soweit hätte es nicht kommen müssen, denn die Bayreuther sahen wie schon bei den zurückliegenden Auswärtsniederlagen in Crailsheim und Bremerhaven über weite Phasen der Partie wie der kommende Sieger aus. Nach einem ausgeglichenen Auftaktviertel (19:18) setzten sich die Koch-Schützlinge im zweiten Viertel bis auf 36:21 ab, bevor Mike Morrison den ersten Feldkorb (18.) für den Tabellenvierten erzielte. Sechs Punkte von Quantez Robertson, unterbrochen von einem Dreier von Medi-Kapitän Bastian Doreth, bedeuteten schließlich den 29:39-Pausenstand.

Medi verteidigt zweistelligen Vorsprung lange

Bis Mitte des dritten Abschnitts verteidigten die Bayreuther Korbjäger einen zweistelligen Vorsprung mit großem Engagement (36:47, 25.), zur letzten Viertelpause waren die Hausherren dann jedoch wieder dran: Aaron Doornekamp traf mit Ablauf der Uhr von der Dreierlinie zum 46:50-Anschluss.

Als Frankfurts Spielmacher Jordan Theodore dann zu Beginn des Schlussabschnitts ausgeglichen (53:53, 32.) und Robertson die Führung zurückerobert hatte, drohte die Partie zu Gunsten der Hausherren zu kippen, doch die Bayreuther hatten noch einmal eine Antwort parat.

Nach erfolgreichen Dreiern von Steve Wachalski und Kenneth Horton wechselte die Führung in der 36. Minute wieder zurück (60:66). Und nach einem weiteren Dreier von Wachalski gingen die Bayreuther wenig später mit einer knappen 69:68-Führung in die Schlussminute. Doch dann kam der große Auftritt von Quantez Robertson.

 

 

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