Sein Können hat Wenzl bereits in der Vorbereitung aufblitzen lassen, als er im Spiel der Profis gegen Pro-A-Neuling PS Karlsruhe sechs Punkte erzielte und zusammen mit seinen ebenfalls auftrumpfenden jungen Kollegen Marius Adler und Jevon Perschnick vom Publikum gefeiert wurde. Natürlich hat Wenzl dieses Spiel nicht vergessen, aber wie alles genau ablief, daran erinnert er sich nicht mehr. Hinterher erzählten ihm viele, dass es wahnsinnig laut gewesen sei, als er seine ersten Punkte machte. „Ich hab das gar nicht mitbekommen, weil ich so konzentriert, so fokussiert war“, sagt der 16-Jährige.
Spätstarter Lukas Pryszcz
Lukas Pryszcz ist ein Spätstarter. Erst mit 13 Jahren hat er mit dem Basketball begonnen. Ob Fußball oder Handball – Ballsportarten hatten es ihm schon immer angetan. „Fußball war mir aber irgendwann zu langweilig“, sagt Lukas, der bereits 1,93 Meter groß ist. Im Judo war er sogar oberpfälzischer Meister, schaffte es bis zum grünen Gürtel. Eine Karriere als Basketball-Profi ist sein Traum, aber auch außerhalb des sportlichen Bereichs ist er ehrgeizig. Nach seinem Abschluss an der Mittelschule Bayreuth-St. Georgen will er noch das Fachabitur draufsatteln.
Medi Bayreuth investiert mittlerweile deutlich mehr als früher in die Nachwuchsarbeit, wie Pressesprecher Sven Ammon berichtet. Das Konzept sehe vor, dass gezielt junge Spieler für die Profimannschaft aufgebaut werden. Chefcoach Raoul Korner lege Wert darauf, Talente aus der eigenen Jugend Schritt für Schritt in das Bundesligateam zu integrieren.
Im Sommer hatte Medi nochmals ein deutliches Zeichen gesetzt und die Stelle des hauptamtlichen Nachwuchskoordinators prominent besetzt: mit John Dieckelman, der zuvor Assistenztrainer des deutschen Vizemeisters Ulm war. Etwa 230 000 Euro beträgt mittlerweile der Etat für die Nachwuchsarbeit. „Ohne Sponsoren und Spenden wäre das nicht zu stemmen“, sagt Tomas Kanovsky, der bei Medi Bayreuth für Vertrieb und Sponsoring zuständig ist.