Medi gegen vier Playoff-Teams in Folge

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Per Günther (links) zu stoppen, ist eine der wichtigsten Aufgaben, um gegen Ulm bestehen zu können. Das wussten die Bayreuther um Bastian Doreth (rechts) auch schon vor dem Hinspiel, aber gelungen ist es ihnen trotzdem nicht: Beim 90:76-Sieg in Bayreuth war Günther mit 23 Punkten der Topscorer seines Teams.Foto: Peter Kolb Foto: red

Doppelt ärgerlich war für Medi Bayreuth die letzte 72:74-Heimniederlage gegen Gießen, denn nun wird es erst einmal noch schwerer werden, den zehnten Sieg der Bundesligasaison zu erringen. In Ulm beginnt am Samstag (12. März) um 18.30 Uhr nämlich eine Saisonphase, in der die Bayreuther gleich vier Playoff-Teams in Folge zum Gegner haben.

 
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Nach dem Auftritt beim Tabellensiebten hat das Medi-Team zwar zweimal Heimvorteil, aber als Gäste kommen dann die beiden größten Titelfavoriten München (19. März) und Bamberg (27. März). Und viel einfacher wird es wahrscheinlich auch anschließend in Ludwigsburg (5. April) nicht. Muss man also befürchten, dass am 9. April gegen die abstiegsbedrohten Eisbären Bremerhaven doch noch einmal Erfolgsdruck im Rennen um den Klassenerhalt entsteht? „Das hängt nicht nur von uns ab, sondern auch von den anderen“, sagt Medi-Trainer Michael Koch. Auch die Mannschaften hinter uns treffen in ihrem Restprogramm noch auf die Großen, und da gleicht sich das wieder aus.“

Ulmer im Aufwärtstrend

Die Aufgabe in Ulm wird dadurch noch erschwert, dass die Formkurve der Gastgeber gerade klar nach oben zeigt. Zuletzt unterlagen sie zwar mit 73:92 bei den ebenso beständig überzeugenden Frankfurtern, aber davor hatte sich das Team von Trainer Thorsten Leibenath mit sechs Siegen in Folge fest unter den Playoff-Anwärtern etabliert. Dabei waren alle Leistungen überzeugend, aber ein klares 91:72 gegen Vizemeister Bayern München ragte noch heraus. Bei einem Abstand von nur drei Siegen zum zweiten Platz haben die Schwaben sogar gute Chancen, ihre Ausgangsposition für die Endrunde noch deutlich zu verbessern.

76:90-Niederlage im Hinspiel

Vor dem Hinspiel hatte das noch ganz anders ausgesehen. Von den zehn Spielen zuvor hatten die Ulmer nämlich nur drei gewonnen, so dass schon einige Zweifel an ihrer Playoff-Tauglichkeit laut geworden waren, aber in Bayreuth gewannen sie dann doch mit 90:76. „Ähnlich wie wir hatten die Ulmer fast die ganze Mannschaft neu aufgebaut, und das braucht eben Zeit“, erklärt Koch den schwerfälligen Start des letztjährigen Tabellenfünften und Halbfinalisten. Das gelte nicht zuletzt für die Rollenverteilung: „Es sind mehrere Spieler dabei, die es vorher gewohnt waren, Topscorer zu sein.“

Dadurch erklärt sich auch die Offensivkraft der Ulmer, die im Schnitt fast 82 Punkte sammeln – das ist der fünfthöchste Wert der Liga. In Bayreuth waren es gar 90, von denen sich bemerkenswerter Weise 84 auf die Startformation konzentrierten. „So klar, wie es das Endergebnis aussagt, war es aber nicht“, erinnert sich Koch. „Bis fünf Minuten vor Schluss hatten wir eine gute Chance.“ Beim 71:68 (34.) führte sein Team sogar noch.

Einsatz von Travis Leslie wieder fraglich

Auch wenn sich seit dieser Partie Anfang Dezember viel geändert hat, gilt ein Prinzip damals wie heute: Wer gegen Ulm bestehen will, muss gegen Per Günther bestehen. 23 Punkte sammelte der Spielmacher der Nationalmannschaft in der Oberfrankenhalle. „Er ist schnell, wendig und kann das Spiel gut lesen“, erklärt Koch. „Erste Aufgabe ist es, ihn vor sich zu halten und damit seinen Zug zum Korb zu verhindern. Wenn man aber zu viel Abstand hält, ist er auch als Dreier-Schütze sehr gefährlich.“ Folglich müsse man die Aufgabe „im Kollektiv“ lösen: „Und man darf dabei nie vergessen, dass es bei den Ulmern auch noch andere Leute gibt, die jederzeit 25 Punkte sammeln können.“

Umso wertvoller wäre eine komplette Besetzung, nachdem in den letzten beiden Spielen Travis Leslie wegen einer Verhärtung in der Wade gefehlt hat. Michael Koch setzt jedoch „das gleiche Fragezeichen wie vor einer Woche“ hinter den Einsatz des US-Flügelspielers: „Er hat so eine Muskelverletzung, bei der man noch mehr Schaden anrichten kann, wenn man es zu früh versucht.“

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