Medi in Braunschweig klarer Favorit

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Über so viel Raum, wie hier Bayreuths De’Mon Brooks (links) von Sid-Marlon Theis im Hinspiel gestattet wurde, werden sich die Medi-Korbjäger in Braunschweig kaum freuen dürfen. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Statistiken haben im Basketball eine überdurchschnittliche Aussagekraft. Vor diesem Hintergrund trägt Medi Bayreuth in seinem Bundesliga-Gastspiel bei den Basketball Löwen Braunschweig am Sonntag um 15.30 Uhr eindeutig die Bürde des Favoriten. Alle harten Fakten, angefangen vom Tabellenplatz (4. gegen 16.) über die eingesammelten Rebounds pro Spiel (33,6 zu 30,5) bis hin zur durchschnittlichen Punktausbeute (85,3 zu 72,4) sprechen für das Team von Trainer Raoul Korner.

 
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Der nimmt diese Rolle gerne an und ist auch zuversichtlich, ihr gerecht zu werden, „weil wir ihr bisher immer gerecht geworden sind“. Positiv wertet er die Tatsache, dass es seine Mannschaft diesmal selbst in der Hand hat und nicht auf einen schlechten Tag eines an sich überlegenen Gegners hoffen muss, um zu bestehen. „Wenn wir unser Potenzial abrufen, dann werden wir das Spiel auch gewinnen.“

"Unser größter Feind ist das Hinspiel"

Allerdings: Einen klaren Start-Ziel-Sieg erwartet der Bayreuther Coach nicht. Einen Kantersieg wie im Hinspiel hält er gar für utopisch. Im Gegenteil: Raoul Korner befürchtet sogar, dass die 96:48-Galavorstellung in der Oberfrankenhalle bei seinem Team einen falschen Eindruck bezüglich der wahren Leistungsstärke der Niedersachsen hinterlassen haben könnte.Er sagt deshalb: „Unser größter Feind ist das Hinspiel.“ Er sei sich sicher, so fügt er hinzu, dass sich Braunschweig daheim nicht so abfertigen lassen werde. „Wir sind gut beraten, von einem harten Kampf auszugehen.“

Der Österreicher weiß, wovon er spricht. Die Basketball Löwen standen drei Jahre lang unter seiner Verantwortung, bevor er im Sommer in Bayreuth anheuerte. Die erste Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte mit seinem neuen Team wird deshalb „etwas Besonderes, etwas Emotionales. Ich werde mich zusammenreißen müssen, nicht in die falsche Kabine zu gehen und mich nicht auf die falsche Bank zu setzen. Es wird kein alltägliches Spiel.“

Starke Braunschweiger Individualisten

Die Braunschweiger Stärken sieht er in den Eins-gegen-Eins-Situationen. „Die Amis haben mehr grünes Licht jetzt und nutzen das auch.“ Er nennt zu allererst die beiden Braunschweiger Topscorer Forward Dyshawn Pierre (13,3 Punkte pro Spiel) und Guard Carlos Medlock (12,8). Sein Team müsse diesen Individualisten im Kollektiv begegnen, müsse physisch spielen und versuchen, die Löwen zu schwierigen Würfen zu zwingen.

„Wir dürfen uns nicht zu einem Gezocke verleiten lassen.“ Eine Rolle in Braunschweig wird auch der kürzlich nachverpflichtete David Gonzalvez spielen, welche weiß Raoul Korner aber noch nicht. Die Entscheidung trifft er situativ: „David wird uns helfen, wenn ich ihn 20 und mehr Minuten brauche, und er wird uns helfen, wenn ich ihn gar nicht brauchen sollte. Dann wird er die Mannschaft von der Bank aus mit wehendem Handtuch unterstützen.“

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