Medi: Abstand nach unten vergößern

Von Jürgen Schott

Einen Tag vor Silvester will es Medi Bayreuth „krachen lassen“ – so jedenfalls steht es in der Pressemitteilung zum Bundesligaspiel des Tabellen-14. gegen den -Vorletzten (Mittwoch, 20.30 Uhr, Oberfrankenhalle). Trainer Michael Koch formuliert es vor dem Auftritt gegen die BG Göttingen etwas anders: „Wir brauchen zwei Punkte; es gilt, den Abstand nach unten zu vergrößern. Wenn das mit einem Knaller passiert – umso besser.“

 
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Natürlich müsse man taktisch anders zu Werke gehen als zuletzt beim Sieg gegen Frankfurt (82:69) und bei der ehrenvollen Niederlage in Bamberg (77:86). Koch: „Da ging es gegen die beiden am besten verteidigenden Teams der Bundesliga. Göttingen indes versucht, seine Partien über den Angriff zu gewinnen. Für uns kommt es somit wieder stärker auf die Defensive an.“

Gegner anfällig bei Druck

Die Frage wird auch sein, wer die Belastung im Abstiegskampf besser aushält. „Der Druck war zu groß für meine Mannschaft“, hatte Trainer Johan Roijakkers nach dem 77:99 seiner Göttinger daheim gegen Bremerhaven zugeben müssen. „So ein wichtiges Spiel und dann auch noch in der Lokhalle – das war zu viel.“ Nun wird das Team aus der Lokhalle in Bayreuth unter Druck stehen, dass nicht vorzeitig die Weichen Richtung Abstellgleis gestellt werden. Oder lastet auch diesmal mehr Druck auf dem Heimteam als auf den Gästen?

Der Bayreuther Cheftrainer denkt auch schon an das Spiel am Sonntag in Bremerhaven (Rang 16), wenn er sagt: „Diese beiden Partien zu gewinnen – das täte uns sehr gut.“ Mit fünf Siegen aus 15 Begegnungen steht Medi im Vergleich zu Göttingen und den Eisbären (je drei) relativ gut da.

Von Trainerwechseln kaum überrascht

Drei von Kochs Kollegen in der Bundesliga sind in den vergangenen Tagen gegangen oder gegangen worden. Wird die Liga nervös? „Es ist doch immer so, dass Clubs, die mit dem Rücken zur Wand stehen und Gefahr laufen, ihre Ziele zu verpassen, so reagieren“, gibt sich der 49-Jährige wenig überrascht. „Dann kommt das Rad ins Rollen, und der Trainer ist das schwächste Glied.“ Interessant werde es erst zu sehen, ob der Effekt eines Trainerwechsels – die Spieler geben sich mehr Mühe – anhält „oder schnell der alte Trott einkehrt“.

Völlig neu hatte sich die BG Göttingen aufstellen müssen, als im Frühjahr Khalid El-Amin, Raymar Morgan und Alex Ruoff den Verein verließen. „Ein extremer Aderlass“, urteilt Michael Koch. „Kugelblitz“ El-Amin ist mittlerweile zurück und hat „seine Erfahrung gleich an den Mann gebracht“, wie Koch sagt. „Er allein kann ein Spiel umbiegen, er darf am Mittwoch nicht seinen Rhythmus finden“, lautet die Vorgabe des Medi-Headcoaches.

Vier Siege, zwei Niederlagen

In den Vergleichen mit der BG seit 2010 liegt Bayreuth übrigens mit vier Siegen bei zwei Niederlagen vorn. Allerdings gingen die Oberfranken in der vergangenen Saison beide Male leer aus. An einem Freitag, dem 13. (März), hatte Medi wahrlich kein Glück. Nach 60:67-Rückstand glichen die Bayreuther zwar kurz vor Schluss zum 69:69 aus, ehe Freiwürfe von Morgan dem Gast 1,6 Sekunden vor Schluss den Sieg brachten. „Doch noch Abstiegskampf?“, lautete die Kurier-Schlagzeile danach. Eine Wiederholung muss nicht sein . . .

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