Martin Luther auf der Naturbühne

Von Dieter Hübner
Das Ensemble des Klassikstückes „Der Besuch der alten Dame“ traf sich bereits zur ersten Leseprobe mit Regisseurin Jasmin Sarah Zamani (hinten links). Rechts stehend Vorsitzender Siegfried Küspert. ⋌Foto: Dieter Hübner Foto: red

Die Naturbühne beendet bereits die Winterpause, obwohl der Winter noch gar nicht richtig angefangen hat. Dieser Tage haben bereits für einige der Schauspieler die ersten Proben begonnen. Im Mai wird es mit einem Stück über Martin Luther auf der Bühne eine Welturaufführung geben.

 
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Bei der Programmgestaltung ist die Naturbühne ihrer seit Jahrzehnten bewährten Philosophie treu geblieben: „Wir wollen allen Ansprüchen gerecht werden und bieten wieder ein Kinder-, ein Volks-, ein besonderes Stück und einen Klassiker an. Auch wenn der Letztgenannte bei den Zuschauerzahlen immer wieder hinter den anderen Produktionen zurückbleibt“, sagt Vorsitzender Siegfried Küspert. „Und das, obwohl deren hervorragende Inszenierungen und die schauspielerischen Leistungen von externer Seite immer wieder gelobt und anerkannt werden.“ Nächstes Jahr kommt „Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt zur Aufführung. Das Klassikensemble war es auch, das sich mit Regisseurin Jasmin Sarah Zamani als Erstes zum Beschnuppern und zur ersten Leseprobe auf dem Wehelitzer Berg traf. Der erste Kontakt diente auch dazu, organisatorische Fragen zu besprechen und einen Probenplan zu erstellen.

Neues Stück über Martin Luther

Relativ früh hat sich die Naturbühne mit dem Thema Luther und dem 500sten Jubiläum der Reformation auseinandergesetzt. Nachdem über Luther bisher lediglich ein Theaterstück existiert, haben die Verantwortlichen rechtzeitig ein neues Stück in Auftrag gegeben. Geschrieben haben es die Theaterpädagogen und Regisseure Marion Beyer und Hermann J. Vief. Sie haben aus Luthers Leben den Abschnitt von 1505 bis 1525 ausgewählt. Den Zeitraum, an dem er sich entscheidet, ins Kloster zu gehen, bis zum Ende der Bauernkriege. Zur Unterstützung der musikalischen Untermalung, unter anderem mit gregorianischen Gesängen, wurde der Kantor und Kreischorleiter Heiner Beyer gewonnen.

Die Ankündigung eines Luther-Stückes im Programm der Naturbühne Trebgast hat bei der Kirchenführung und den Kirchengemeinden eine enorme positive Resonanz bewirkt. Regionalbischöfin Dorothea Greiner war überaus erfreut und hat spontan die Schirmherrschaft für dieses Schauspiel übernommen. Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum, hat ein ausführliches Grußwort für das Programmheft geschrieben. Die (Welt-)Uraufführung dieses Theaterstückes ist für den 19. Mai um 20.30 Uhr angesetzt.

130 Mitwirkende und Aktive

81 Schauspielerinnen und Schauspieler wirken bei den vier Eigenproduktionen mit. Zusammen mit den Helfern hinter den Kulissen – Bühnenbild, Gäste- und Kassendienst, Kostüme, Maske, Requisite und Technik – sind 130 Aktive von Februar bis August im Dauereinsatz. „Das ist die Hälfte der Mitglieder. Für so einen Verein ist das ziemlich einmalig“, ist Küspert überzeugt.

Dass die Naturbühne mittlerweile in der gesamten Bundesrepublik bekannt ist, zeigen nach Aussage von Küspert die Bewerbungen. „Dieses Jahr wird beispielsweise das Kinderstück  von einem Regisseur aus Düsseldorf inszeniert“, sagt Küspert, der noch einen Tipp parat hat: „Karten für unsere Vorstellungen eignen sich natürlich bestens als Geschenk für das bevorstehende Weihnachtsfest.“ Auch die Naturbühne verteilt Geschenke: Über die Kulmbacher Tafel stellt sie für ihre Gastspieltermine wieder ein Kontingent ihrer Karten zur Verteilung an bedürftige Personen zur Verfügung.

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