Nicht nach Berlin
Söder will - Stand Ende 2016 - unter keinen Umständen nach Berlin: «Ich fühle mich in Bayern einfach wohl. Ich brauche den Kontakt zu den Menschen, will im Land unterwegs sein und hier Politik machen.» In der Bundeshauptstadt sei er nicht gut aufgehoben, (zu) ihm passe auch nicht, wie dort gearbeitet werde, sagt der vierfache Vater.
Söders CSU-Laufbahn lässt schon lange große Ziele vermuten: Seit 1983 ist der promovierte Jurist Parteimitglied, von 1995 bis 2003 war er Chef der Jungen Union Bayern. Seit 1994 ist er Landtagsabgeordneter, seit 1995 Teil des Präsidiums, von 2003 bis 2007 war er unter dem damaligen CSU-Chef Edmund Stoiber Generalsekretär, seit 2007 ist er Minister. «Er ist mein Mentor und eine politische Vaterfigur», sagt Söder über Stoiber und betont stolz, dieser habe ihn nie geschimpft.
Er weiß um seinen Sonderstatus
Söder weiß um seinen Sonderstatuts in der CSU. Andere Minister wären mit einer solch provokanten Art gegenüber Seehofer wohl schon lange auf einem Abstellgleis gelandet. Er kommentiert es mit Humor: «Wenn ich Mitglied der SPD wäre, hätte die CSU ein Problem», sagt er.
Dabei war eine politische Karriere laut Söder nie dessen Ziel: «Es war Zufall, dass ein Landtagsmandat frei wurde. Wer weiß, was sonst aus mir geworden wäre.» Vermutlich eine Zeit lang Journalist. Denn Söder hatte damals als Fernsehredakteur gearbeitet. «Heute helfen mir die Fähigkeiten, die ich als Jurist und Journalist gelernt habe: analysieren, strukturieren, quer lesen und Fehler finden.»
Söder selbst ist gelassen
Mit Blick auf seinen 50. Geburtstag gibt sich Söder gelassen. «Mein 40. hat mir schon zu denken gegeben», erinnert er sich. Die Jahre zwischen 40 und 50 seien besonders wichtig, weil dann alle Weichen für die Zukunft gestellt würden. «Ab 50 beginnt im Leben eines Mannes die Zeit der Ernte», zitiert er derzeit gerne seinen Vater. Was das für ihn bedeute, werde die Zeit zeigen - persönlich wie politisch.
dpa