Märchen und Tiergeschichten aus Afrika

Von Frank Heidler
Peter Spätling spricht am 5. Oktober im Gesundheitszentrum über seine Erlebnisse. Foto: Frank Heidler Foto: red

Eine besonders innige Beziehung zum Kontinent der Löwen und Elefanten hat der 66-jährige Peter Spätling. „Ich war heuer schon zweimal in Afrika.“ Begeisterung ist ansteckend. Deshalb spricht er am heutigen Donnerstag im Rahmen der Reihe „Treppenhaus-Kunst“ im Gesundheitszentrum über „Märchen und Tiergeschichten aus Afrika“.

 
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Umrahmt wird die Lesung ab 19 Uhr von stimmungsvollen Langhalslauten-Klängen des syrischen Künstlers Aras Hesso. Vom „Virus africanus“ wurde der frühere Geographie- und Deutschlehrer Spätling schon vor fast 20 Jahren infiziert. Er bereiste schon einige englischsprachige afrikanische Länder wie Namibia, Südafrika, Sambia, Simbabwe oder Sansibar. Viele Touristen tun es ihm inzwischen gleich.

"Bereits zu 85 Prozent ausgebucht"

„Namibia ist für 2018 bereits zu 85 Prozent ausgebucht“, weiß der langjährige Pegnitzer Gymnasiallehrer. Von seinen mannigfaltigen Tiererlebnissen auf dem schwarzen Kontinent könnte er stundenlang erzählen. Noch heute kommt er ins Schwärmen, wenn er an das Okavango-Delta, oder genauer, „den Sambesi-Zipfel“ in Namibia denkt.

Hunderttausende von Gnus und Zebras

Eine von Wasser und Feuchtigkeit geprägte Region, die besonders durch ihre überbordende Tierwelt Afrika-Enthusiasten aus aller Welt anlockt. Auf seinen Afrika-Trips hat der Pegnitzer Spätling selbst die „Migration von Gnus und Zebras“ miterlebt. „Hunderttausende von Gnus und Zebras, bis zum Horizont“, versucht er beinahe hilflos vor Begeisterung seine Eindrücke in Worte zu fassen.

Vielfältige afrikanischen Vogelwelt

Überwältigt ist der Hobby-Ornithologe auch von der Vielfalt der afrikanischen Vogelwelt. „Bei uns sehe ich so um die 90 Vogelarten in einem Jahr.“ In Afrika seien es dagegen 160 Arten in nur drei Wochen. Viele Biotope auf allerengstem Raum („ein echtes Eldorado“). Wenn er das nächste Mal auf den heimischen Weihnachtsmärkten bei Minusgraden Afrika-Kalender verkauft, hat das einen guten Grund: „Was mir die Natur in Afrika gibt, versuche ich, den Menschen in Projekten zurückzugeben.“ Spätling schätzt, dass aus Kalenderverkäufen und Spenden jährlich 6000 bis 8000 Euro in Hilfsprojekte nach Afrika fließen.

Weit und breit kein Löwe

Einmal fuhr er mit dem Land Rover zu einem Wasserloch. Kaum angekommen, hörte er von den dort Wartenden den Warnruf „Lions“ (zu deutsch: Löwen). Spätlings Auto stand in der zweiten Reihe, er sah nichts. Weit und breit kein Löwe. Als er im Auto in die vorderste Reihe aufrückte, suchte der Afrika-Experte den Horizont mit dem Fernglas ab. Ohne Erfolg. Erst beim Absetzen des Fernglases bemerkt er: „Die Löwen lagen zwei Meter entfernt vor einem der Autos im Gras.“ Satt gefressen. Der Pegnitzer warnt: „Löwen sind zehnmal schneller als ein Tourist.“

Auf die Motorhaube gesetzt

Einer der Touristen hatte sich verbotener Weise vorne auf die Motorhaube gesetzt. Erst vor vier Wochen habe ein Elefanten-Bulle im Bwabata-Nationalpark einen Jeep mit Safari-Urlaubern angegriffen. Mit seinen riesigen Stoßzähnen durchlöcherte er das Auto. Spätling schaudernd: „Wir waren ein Vierteljahr vorher mit demselben Führer an derselben Stelle.“ Für gefährliche Unruhe sorgen auch die Drohnen in der Luft. „Wenn so eine Drohne über einer Herde fliegt, flieht diese auseinander.“ Auf seine erste Afrika-Reise 1998 hatte sich Spätling gewissenhaft mit der Lektüre von vier Reiseführern vorbereitet. Die heutigen Reisenden seien oft schlecht vorbereitet.