Mannschaft des Jahres: EHC vor Medi

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Traditionell haben Amateure an der Obergrenze ihrer Leistungsfähigkeit gute Chancen bei der Wahl der Mannschaft des Jahres im Verbreitungsgebiet des Nordbayerischen Kuriers. Im Fall des Jahres 2016 waren sich jedoch die Teilnehmer an der Telefon-Abstimmung und die danach entscheidende Jury vollkommen einig darin, dass ein Profi-Team an der Spitze stehen sollte.

 
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Die Frage war im Grunde nur: welches? Die Eishockey-Mannschaft des EHC Bayreuth hatte mit ihrem sensationellen Aufstieg in die DEL2 in der ersten Hälfte des Jahres zwar nahezu konkurrenzlos vorgelegt und bestätigt dieses Leistungsniveau inzwischen auch mit ihrer überraschend guten Rolle in der zweithöchsten Spielklasse, aber im letzten Vierteljahr haben die Medi-Basketballer mit ihrem nie für möglich gehaltenen Höhenflug in der Bundesliga ebenfalls sehr starke Argumente geliefert. Mit der Qualifikation für den Pokal-Wettbewerb gelang den BBC-Profis sogar ein bisher einmaliger Erfolg, der noch ins Kalenderjahr 2016 fiel.

Obwohl die Eishockey-Fraktion in der bewährten Jury etwas geschwächt schien, weil Anton Doll krankheitsbedingt fehlte, fiel die Entscheidung aber doch recht deutlich zugunsten der Tigers aus. Die Bayreuther Sportlegenden Melanie Küffner (Kickboxen) und Georg Kämpf (Basketball), Heiko Hertrich von den LSG-Segelfliegern als Vertreter der letztjährigen Mannschaft des Jahres, Sportamtsleiter Christian Möckel sowie die Kurier-Sportredakteure Herbert Steininger und Eberhard Spaeth mit ihrem früheren Chef Siegfried Zerrenner folgten letztlich dem Votum der Wähler, die das Eishockey-Team mit 25 Prozent der Stimmen an die Spitze gesetzt hatten. In der Summe beider Abstimmungen ergaben sich 458 Punkte für den EHC und damit doch ein klarer Vorsprung gegenüber dem Medi-Team mit 281.

Ein Argument, das wohl die meisten Jury-Mitglieder im Kopf hatten, sprach Melanie Küffner aus: „Vielleicht zeichnet sich damit schon unsere Mannschaft des Jahres 2017 ab. Denn wenn die Basketballer so weitermachen – wer will das dann noch toppen?“ Und Kämpf ergänzte: „Es wäre schon blöd, wenn wir das Medi-Team im nächsten Jahr nicht wählen könnten, weil es dann der Titelverteidiger ist – selbst wenn die Spieler am Ende des Jahres wahrscheinlich wieder andere sind.“

Sogar noch spannender war die Frage nach dem dritten Platz. Unter den Amateur-Teams lagen die N.H. Young Volleys und die Triathleten des Teams Icehouse im Jury-Votum mit je 95 Punkten genau gleichauf. Den Ausschlag gaben somit die Stimmen der Kurier-Leser, von denen sich wohl auch mit dem Rückhalt aus dem Landkreis stattliche 22 Prozent für die Volleyballerinnen aus Neudrossenfeld und Hollfeld entschieden hatten.

Jugend-Förderpreis für Becherstapler

Vor einer vergleichbaren Frage wie zwischen Profis und Amateuren stand die Jury auch bei der Vergabe des Jugend-Förderpreises. „Man sollte in diesem Zusammenhang auch mal die vielen Mitarbeiter in den großen Nachwuchsabteilungen mit besonders vielen Mannschaften würdigen“, sagte Georg Kämpf mit Blick vor allem auf BBC (Basketball), Haspo (Handball) und SpVgg (Fußball), die zu etwa gleichen Teilen insgesamt rund 700 Kinder und Jugendliche durchgehend betreuen: „Da wird enorm wertvolle soziale Arbeit geleistet.“ Dabei gehe es ihm aber ausdrücklich nicht um Geld, so dass sich auch der frühere Basketball-Nationalspieler dem erneuten Votum für einen eher kleinen Verein anschloss: Die 500 Euro, die das Kaufhaus Karstadt zur Verfügung stellt, gehen an die Speichersdorfer Becherstapler („Stacking“). „Da wurden in den letzten Jahren tolle Veranstaltungen auf die Beine gestellt“, sagte Sportamtsleiter Christian Möckel.

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