Manfred Köhler: Vollgas und Gänsehaut

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Der neue Motor ist drin. Der Überrollkäfig auch. Ist alles ein bisschen eng geworden mit dem Zeitplan. Aber es hat geklappt. Manfred Köhler aus Allersdorf und sein kleines Team sind im San-Marino-Fieber. Zum zehnten Mal nimmt Köhler (58) bei dem historischen Rennen teil, „bei dem in diesem Jahr so gut wie alle ehemaligen Weltmeister mit am Start sind“, sagt Köhler.

 
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Sebastian Loeb ist dabei, Hannu Mikkula, Stig Blomqvist, Markus Grönholm, Juha Kankkunen. „Walter Röhrl wollte auch teilnehmen, kann aber offenbar doch nicht“, sagt Köhler.

Der BMW ist optimal vorbereitet

Sein BMW 2002 ti ist optimal vorbereitet für das Rennen, bei dem sich keiner was schenkt. „Auf Bestzeit. Klar“, sagt Köhler und grinst. 198 PS hat der 46 Jahre alte BMW, „Werksstandard, genauso, wie sie ihn damals auch gefahren haben. Fahrwerk, Getriebe und Hinterachse, alles so gemacht, wie es im Homologationsblatt steht.“ Köhler, der für den AC Bayreuth fährt, ist vor zehn Jahren eher durch Zufall ins Starterfeld der San-Marino-Rallye gerutscht, „seitdem bekomme ich jedes Jahr eine Einladung“. Wobei Einladung nicht gleichzusetzen ist mit geschenktem Startplatz: „1200 Euro kostet allein die Startgebühr – also einmal über die Rampe fahren.“ Einige Tausender, nur zu schultern mit Sponsoren, gehen drauf für die Vollgas-Hatz mit Gänsehaut durch die engen Gassen des Stadtstaats, die am kommenden Freitag mit der ersten Nachtprüfung beginnt und bis Sonntag dauert.

Unter den besten 15

Bei den historischen Rallyefahrzeugen, meist 60 Fahrzeuge in dieser Klasse, hat Köhler schon Plätze unter den ersten 15 herausgefahren. Und warmen Applaus von den motorsportverrückten Italienern bekommen, denn Köhler und sein Beifahrer Walter Münch kennen keine Angst. Auch nicht nachts. Vollgas sofort ist die Devise – weil „die Rallye ja schließlich mit der ersten Prüfung beginnt. Es sind Abzweigungen dabei, da springst du mitten im Ort auf ein Café zu“, sagt Köhler. Auf den Geraden, „die jeweils nur um die 200 Meter lang sind“, jagen die Autos mit Tempo 160 durch die engen Häuserschluchten. „Bei uns wäre das kaum vorstellbar. Bei einer Prüfung jagen wir nach 500 Metern am Krankenhaus vorbei. Und die Autos sind echt nicht leise.“ Am letzten Tag macht Köhler vielleicht besonderen Krach. „Ich hab Feuerwerk dabei. Ist ja das zehnte Mal.“

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