Der Wechsel an die Spitzenposition der Vereinten Nationen
1992 kommt Eisele nach Veitshöchheim. Ironie des Schicksals: Mainfranken hatte er damals als Verwendungsort auf seiner Postkarte an die Bundeswehr angegeben. "Im Mai 1994 kam dann der Anruf, ich solle mich am 1. Juni in New York beim Generalsekretär der Vereinten Nationen einfinden. Zum Interview. Für einen neuen Posten, für den Deutschland mich als Kandidaten nominiert hatte." Sein Interviewpartner: Kofi Annan. "Es war so etwas wie Liebe auf den ersten Blick", sagt Eisele und lächelt. "Das haben wir nach dem Gespräch beide festgestellt." Befristet eigentlich auf ein Jahr, bleibt Eisele bis 1998 oberster Blauhelm, zuständig für die weltweiten UN-Friedensmissionen. Er baut die erste Polizeimission mit rund 2000 Beamten für Bosnien-Herzegowina auf. Heute sind von den rund 100.000 Blauhelmen "rund 10.000 bis 12.000 Polizisten", sagt Eisele. "Auch nach meinem Ausscheiden war ich neun weitere Jahre im Einsatz für die Vereinten Nationen." Immer an brodelnden Krisenherden wie im Kongo, in Nigeria, in Ruanda, bildet Eisele Ausbilder aus, um Frieden stiften zu können. "So lange ich zu solchen Einsätzen noch Lust habe, mache ich ein paar Mal im Jahr Peace-Giving." Und er unterrichtet an der Führungsakademie der Bundeswehr internationale Blauhelm-Führer.
Immer unterwegs im Auftrag des Friedens
So lange, wie er - sagt er mit einem Lachen - "keine Kalkspur hinterlässt, als wäre es die Toraus-Linie im Bayern-Stadion", würde er das schon auch noch weitermachen. Rastlos. Immer unterwegs. Im Auftrag des Friedens.