Absolute Musik, oder doch Musik, die zu einem inneren Film mit elegischen Landschaftsaufnahmen läuft? Sei’s drum – der Trick ist: Dissonanzen, höchste Leidenschaft – und dann: der Balsam dunkler Streicherstimmen. Man kennt das aus verschiedenen seiner Werke, diese gebrochene Violinstimme, dem Rauche gleich, der stets nach kältern Himmeln sucht. Und dann diese unfassbar schöne Antwort des Ensembles in einem Moll, das Tröstung verheißt.
Makelloser Ton
Alexandra Conunova war an der Violine bei „Pax Amoris“ zu erleben, mit einem makellosen Ton in wirklich jeder Lage, einer fast schon gläsernen Reinheit, mit einer lyrischen Führung der Melodie, die bei der ersten längeren Solostelle sogar ein bisschen glatt wirkte. Ein wenig mehr Kratzen, ein wenig mehr Widerborstigkeit hätte man vertragen – Sie wissen schon, wegen das Balsams hinterher und drauf.
Das aber sei erwähnt als Randnotiz eines durchwegs gelungenen Konzerts. Spannend, voller Wohlklang und Farbe, mit einer ziemlich impressionistischen Zugabe von Luis de Freitas Branco und noch einem Satz von Mozart hinterher. Da klatschten alle Zuhörer lang und hörbar begeistert. Jetzt durften sie ja auch.
INFO: Am Sonntag, 30. Oktober, um 17 Uhr gibt Claire Huangci im Zentrum einen Klavierabend, mit Domenico Scarlattis G-Dur-Suite, Johannes Brahms’ Variationen und Fuge über ein Thema von Händel op. 24 und Franz Schuberts Sonate Nr. 20 A-Dur. D 959.