Aus Sicht Spohrs wird das Aus für Air Berlin und andere Anbieter die Ticketpreise nicht nach oben treiben. «Denn der Wettbewerb wird sich in Europa und auch weltweit verschärfen», sagte er der Zeitung. «Wir gehen von weiter sinkenden Preisen aus.» Im Konzern werde man sich mit der Tochter Eurowings selbst Konkurrenz machen. «Da wo es bisher nur Lufthansa und Air Berlin gab, wie beispielsweise zwischen München und Köln, kommen nun Eurowings-Flüge als Ersatz für Air Berlin hinzu.»
Tickets verlieren Ende Oktober ihre Gültigkeit
Spohr kündigte zugleich ein Angebot an, «um im Ausland gestrandeten Passagieren der Air Berlin die Heimreise zu einem fairen Preis anzubieten, sofern wir die Kapazitäten dafür haben». Aus Lufthansa-Kreisen hieß es dazu, es sei schwer zu schätzen, um wie viele Passagiere es dabei gehe. Seit 25. September ist bekannt, dass Air Berlin alle Langstreckenflüge am 15. Oktober einstellt.
Generell wird Air Berlin voraussichtlich ab Ende Oktober nicht mehr unter eigener Flugnummer fliegen, wie es in einem Brief der Firmenleitung an die Mitarbeiter vom Montag hieß. Der insolventen Gesellschaft sei ein eigenwirtschaftlicher Verkehr unter dem Airline-Code AB «nach gegenwärtigem Erkenntnisstand spätestens ab dem 28. Oktober nicht mehr möglich». Tickets für spätere Flüge verlieren ihre Gültigkeit. Der Flugverkehr der nicht insolventen Töchter Niki und LG Walter soll weitergeführt werden.
dpa