Löwen-Bändiger gastieren bei der Altstadt

Von Herbert Steininger
Das wollen die Altstädter am Samstag verhindern: Einen jubelnden Buchbacher Angreifer Thomas Breu. Mit sechs Treffern ist der 29-Jährige bester Schütze der Oberbayern. Foto: Imago Foto: red

Eines kann sich der TSV Buchbach, der am Samstag um 14 Uhr seine Visitenkarte bei der SpVgg Bayreuth im Hans-Walter-Wild-Stadion abgibt, an seine Fahnen heften: Das Team von Trainer Anton Bobenstetter ist bislang das einzige, das dem souveränen Spitzenreiter TSV 1860 München eine Niederlage beibringen konnte.

 
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Das ist allerdings schon eine ganze Weile her. Am 26. Juli gewannen die Buchbacher ausgerechnet durch ein frühes Eigentor des Münchners Felix Weber (9.) mit 1:0. In der Restspielzeit fanden die Löwen kein Mittel mehr gegen kompakt stehende Gastgeber. Was auch 1860-Trainer Daniel Bierofka monierte: „Zu keinem Zeitpunkt haben wir die nötigen Mittel gefunden, um hier zu bestehen.“

79 Tage später finden sich die Buchbacher auf dem elften Platz wieder, punktgleich mit ihrem Gastgeber (12.). An der Heimstärke hat sich wenig geändert, in der SMR-Arena musste sich der TSV nur einmal geschlagen geben, als es gegen den VfR Garching ein 2:3 gab. Ansonsten stehen vier Siege und zwei Remis zu Buche. Das letzte gab es gegen den FC Augsburg II mit einem 1:1. Dabei verpasste man gegen die mit drei Bundesliga-Profis angetretenen Schwaben (Jan-Ingwer Callsen-Bracker, Shawn Parker und Markus Feulner) sogar ein noch besseres Ergebnis. In der 74. Minute setzte der Buchbacher Mittelfeldmotor Aleksandro Petrovic, der schon für den Ausgleich gesorgt hatte (44.) einen an Thomas Breu verschuldeten Foulelfmeter an die Unterkante der Querlatte. Auswärts wartet die Mannschaft aus dem Landkreis Mühldorf am Inn seit dem 11. August (2:1 beim FC Ingolstadt 04 II) auf ihren zweiten Sieg, steht in der Auswärtstabelle der Regionalliga mit lediglich fünf Zählern auf dem Konto auf Rang 16, zwei Plätze hinter den Altstädtern (7 Punkte).

Der Sportliche Leiter der Buchbacher, Georg Hanslmaier, kann sich das auch nicht so ganz erklären: „In der letzten Spielzeit waren wir auswärts besser als daheim, heuer ist es eben umgekehrt. Vielleicht hat uns der Sieg gegen die Löwen den Schwung gegeben. Allerdings fielen unsere Niederlagen in der Fremde auch immer recht knapp aus.“ Mit mehr als einem Tor Unterschied verlor man nur einmal (0:2 beim SV Schalding-Heining), respektabel fiel das 0:1 beim Mitfavoriten FC Schweinfurt 05 aus.

Bester Torschütze hat derzeit Ladehemmung

Da der TSV bei seinen insgesamt fünf Siegen auch mit Toren geizte, der höchste Erfolg war ein 2:0 gegen den SV Seligenporten, lässt sich das Torverhältnis von 16:15 nach 13 Spielen leicht erklären. Bester Angreifer ist Thomas Breu mit sechs Einschüssen, der allerdings nun auch schon seit 241 Minuten nicht mehr getroffen hat.

Das Unentschieden gegen die Augsburger war der bislang letzte Punktspielauftritt der Bobenstetter-Truppe. Da das für 3. Oktober vorgesehene Gastspiel bei FC Bayern München II für 29. November neu terminiert wurde und man am letzten Wochenende spielfrei war, hatte der TSV nun genau 14 Tage zum Regenerieren. „Und diese Zeit haben wir auch gebraucht“, gesteht Georg Hanslmaier. „Einige unserer Spieler haben inklusive Pokal nicht weniger als 16 Spiele absolviert. Dazu kommen noch einige Verletzte, die wir jetzt aber wieder hinbekommen haben.“ So stoßen mit Mittelfeldspieler Patrick Walleth (25) und Angreifer Stefan Denk (27) zwei Stammspieler wieder zum Kader, die zuletzt Spielpraxis in der zweiten Mannschaft sammelten, die in der Kreisliga an sechster Position anzutreffen ist.

Zuletzt gelangen in Bayreuth drei Siege

Dem Treffen in Bayreuth sieht man gespannt entgegen: „Wir wissen, was uns erwartet, wollen aber nicht ausgerechnet die Mannschaft sein, gegen die die Altstädter ihre schwarze Serie von fünf Niederlagen am Stück beenden“, sagt Hanslmaier, der gern an die Buchbacher Auftritte im Hans-Walter-Wild-Stadion zurück denkt. In den letzten drei Jahren gingen die Oberbayern dort nämlich stets als Sieger vom Platz: „Das war immer ein gutes Pflaster für uns. Dafür haben wir im gleichen Zeitraum immer daheim gegen die Bayreuther verloren.“

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