Ein Risiko bleibt der Dollarkurs. Loewe kauft den Großteil seines Materials auf Dollarbasis. Der schwache Euro macht den Teileeinkauf teurer. Loewe betreibt Kurssicherungsgeschäfte? „Natürlich, aber damit kauft man nur Zeit.“
Hüsges: Unternehmer, nicht reiner Investor
Hüsges sieht sich als mittelständischer Unternehmer, nicht als reiner Investor. Seine unternehmerische Kraft will er auf Loewe konzentrieren. „Es dreht sich alles um Loewe.“ Jede Woche ist er in Kronach, schläft im Hotel und pendelt dann wieder nach München.
Beim Neustart 2014 hatte Loewe 430 Beschäftigte. Heute sind es 500, rund 400 in Kronach, davon etwa 100 in der Produktion. 100 Beschäftigte arbeiten in der Software-Entwicklung in Hannover, Darmstadt, München und bei einigen ausländischen Vertriebstöchtern. Es sei wichtig, das Software-Wissen im Unternehmen zu halten, um Funktionalitäten anbieten zu können, „die nicht jeder andere auch hat“.
Am Standort Kronach wird nicht gerüttelt
„Kronach ist Headquarter“, sagt Hüsges; am Standort Kronach wird nicht gerüttelt. Tarifliche Sonderregelungen, die Loewe geholfen haben, aus der Krise zu kommen, gelten weiter.
Die stärkere Integration des Fernsehers im häuslichen Umfeld sieht Hüsges als wichtigen Trend für die Zukunft. Das TV-Gerät soll im intelligenten Haus eine wichtige Rolle spielen. Auch die weitere Verbesserung der Bildqualität steht bei den Entwicklern oben auf der Agenda.
Sein Engagement in Kronach sei langfristig angelegt, sagt Hüsges. „Es ist überhaupt kein Thema, dass wir das Unternehmen in andere Hände geben.“ Mit einem solchen langen Atem könnte Hüsges Loewe auch zurück in alte Umsatzregionen führen. Im besten Jahr 2008 waren es 374 Millionen. „Das kann man wieder erreichen.“ Loewe hatte damals 1027 Beschäftigte.