Literaturnobelpreisträger Dario Fo ist tot

Dario Fo im April 2014. Foto: dpa Foto: red

Der Literaturnobelpreisträger Dario Fo ist tot. Italien habe mit Fo einen der "großen Charaktere" seines Theaters und seiner Kultur verloren, bestätigte Regierungschef Matteo Renzi am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur Agi entsprechende Medienberichte.

 
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Der italienische Dramatiker und Regisseur starb im Alter von 90 Jahren. 1997 erhielt er den Literaturnobelpreis. Der politisch äußerst engagierte Theatermann galt als Erneuerer der "Commedia dell'arte".

Renzi sagte weiter: "Seine satirische Arbeit, Forschung, Bühnenarbeit und vielschichtige künstlerische Aktivität sind das Vermächtnis eines großen Italieners an die Welt." Fo kam am 24. März 1926 in einem Dorf am Lago Maggiore zur Welt. Nach dem Studium der Kunst und Architektur in Mailand arbeitete er als Schauspieler und für den Rundfunk. 1959 gründete er zusammen mit seiner Frau Franca Rame die Theatergesellschaft "La compagnia Dario Fo - Franca Rame".

Sein internationaler Durchbruch gelang Fo 1960 mit der Komödie "Gli arcangeli non giocano a flipper" (Erzengel spielen nicht am Flipper). Weitere wichtige Werke sind "Mistero buffo" (1969), "Morte accidentale di un anarchico" (Zufälliger Tod eines Anarchisten, 1970), und "Clacson, trombette e pernacchi" (Hohn der Angst, 1981).

1968 rief Fo wieder zusammen mit seiner Frau in Mailand das Theaterkollektiv "La Comune" ins Leben, mit dem er politische und gesellschaftskritische Stücke aufführte. Durch sein politisches Engagement, auch auf Seiten der Kommunistischen Partei, wurde Fo in zahlreiche Prozesse und Kontroversen mit dem italienischen Staat und dem Vatikan verwickelt. Mehrmals wurde er auf der Bühne verhaftet. Im italienischen Fernsehen hatte er jahrelang Auftrittsverbot.

Fo setzte sich auch kritisch mit der Mitte-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi auseinander. 2006 trat er als Kandidat der Mitte-Links-Opposition bei der Bürgermeisterwahl in Mailand an, allerdings ohne Erfolg. Später schloss er sich der von dem Komiker Beppe Grillo gegründeten Fünf-Sterne-Bewegung an.

afp

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