Was auch üblich war: Zu Lichtmess gab es Zeugnisse für Knechte und Mägde, die ins Dienstbotenbuch eingeschrieben waren. Und Lichtmess war der Tag, an dem sie auch die Stellung wechseln durften - oder mussten. Der Bauer konnte kündigen ("das kam oft relativ kurzfristig, wobei man natürlich schon vorher gemerkt hat, ob man angesehen war"), die Dienstboten aber auch.
Bauernregeln und Aberglaube
Die Wetterregeln zu Lichtmess handeln von der Vorfreude auf den Frühling. Bekannt ist der Spruch: "Scheint an Lichtmess die Sonne heiß, bringt der Märzen Schnee und Eis." Verbreitet sind auch die Bauernregeln "Um Martin schlachtet der Bauer sein Schwein. Das muss bis Lichtmess gefressen sein" und "Lichtmess trüb ist dem Bauern lieb."
Es gibt zahlreiche Bräuche rund um Lichtmess, die auch oft mit Aberglauben verbunden sind: Kindern, die am 2. Februar geboren wurden, sagt man hellseherische Fähigkeiten nach. Wenn sich der Bauer an diesem Datum die Haare schneiden ließ, dann sollte das im kommenden Bauernjahr reges Wachstum für die Felder bringen.
Heute geben, sagt Ernst Heidrich vom Landwirtschaftsamt, die Bauern nicht mehr viel auf Lichtmess, wenn auch heute der Lichtmessbauerntag stattfinde. Allerdings wurde das Datum an der Landwirtschaftsschule in Bayreuth wieder bedeutend: Heute müssen die Hausarbeiten abgegeben werden.