Lesben und Schwule kritisieren Naidoo

Foto: dpa Foto: red

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) sieht die Teilnahme von Sänger Xavier Naidoo am Eurovision Song Contest (ESC) „äußerst kritisch“.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Deutschland steht für eine pluralistische Gemeinschaft“, sagte LSVD-Bundesvorstand Tobias Zimmermann am Donnerstag in Berlin. „Dann jemanden dorthin zu schicken, der Deutschland als Kolonie der USA bezeichnet, ist sehr schwer nachzuvollziehen.“ Naidoo soll beim ESC im Mai 2016 für Deutschland an den Start gehen.

Der Mannheimer hatte 2014 in Berlin bei einer Demonstration der sogenannten Reichsbürger gesprochen und behauptet, es gebe geheime Vereinbarungen, wonach die USA die Bundesrepublik überwachen dürften.

Der Lesben- und Schwulenverband hatte 2012 zudem Anzeige wegen eines Liedes von Naidoo und dem Rapper Kool Savas erstattet, weil das Stück aus Sicht des Verbands schwulenfeindlich war. Über Naidoos ESC-Teilnahme sei man „mehr als unglücklich“. „Jeder hat eine zweite Chance verdient. Ich sehe aber nicht, dass er sich von dem rechten Gesinnungsgut distanziert hat“, sagte Zimmermann mit Blick auf Naidoos Auftritt vor den Reichsbürgern.

dpa

Autor