Eltern drücken aufs Tempo
Aufs Tempo. „Seit mittlerweile fast zehn Jahren werden wir nur umeinander geschoben“, sagt Kerstin Körber, Mutter und Mitglied im Elternbeirat und selber Lehrerin. Sie lobt die große Flexibilität des Hortmodells: „Ich kann am Morgen per SMS die Hortleiterinnen ansimsen, dass ich mein Kind eine Stunde früher oder später abhole.“ In der Ganztagesschule dagegen „muss ich Mai vorm Schuljahr festlegen, an welchem Tag mein Kind bis 14 oder bis 16 Uhr da ist“. OGTS, das bedeute Schulpflicht, da dürfe das Kind nur im Krankheitsfall fehlen.
Es gehe darum, was Eltern sich leisten könnten und wollten. Der flexiblere Hort sei ein Vorteil aber nicht nur für Besserverdienende, „das ist ein Vorteil auch für die Krankenschwester oder den Polizisten im Schichtdienst“, sagt Körber. Vor allem die CSU ist ebenfalls auf den Hort eingeschworen.
Was kommt nun aus München?
Was die Verwaltung vorschlägt: Abwarten, auf bessere Informationen aus München. Und auf die Ergebnisse des Testlaufs. Unter anderem an der Schule St. Georgen läuft ein Modellversuch mit dem Kombimodell. Nach den Erfahrungen dort wird eventuell noch das eine oder andere verändert werden. Möglicherweise können dann für Horte künftig auch Räume der betreffenden Schule genutzt werden, sagt Hübsch. Das würde die Kosten für den Hort schon mal senken.
Für einen Hort müsste man neu bauen
Denn: für eine OGTS-Kombi müssten im Großen und Ganzen lediglich Schulräume saniert und eine Mensa angebaut werden. Der Hort ist Gast, für ihn müssten anstelle des momentanen Container-Provisoriums gänzlich neue Räume gebaut werden. 2,5 Millionen Euro: So schätzt Hübsch die Kosten ein.
Kritik an Verwaltung
Schieseck äußerte vorsichtiges Verständnis für die Verwaltung: In der Saas sei ein Gordischer Knoten geschürzt worden. Anders die CSU, neben Lex äußerte sich auch Klaus Klötzer erbost: Die „Note 6“ verteilte der Rektor im Ruhestand an die Stadtverwaltung. Auch Elisabeth Zagel äußerte Sympathien für die Hortlösung. Weil sie den Eltern gefalle. Und weil sie der „Schulstadt Bayreuth“ wohl anstehe.
Eigentlich müsste man planen
Das Ergebnis: Der Vorschlag von Brozat und Hübsch, das Planungsgeld in den nächsten Haushalt zu übertragen und konkretere Informationen abzuwarten, wurde mit 8:7 Stimmen abgelehnt. Heißt: Eigentlich müssten Planungen aufgenommen werden. Doch Hübsch sagt: „Dazu brauchen wir eine Entscheidung des Stadtrats, welche Lösung bevorzugt wird.“ Kerstin Körber hingegen vermutet Druck von oben und Sparzwänge. Nein, sagt wiederum Manuela Brozat: Rahmenbedingungen und Richtlinien seien nicht klar, so habe der Freistaat sich in der Frage der Förderung nicht definitiv geäußert.
Prognose: So schnell tut sich nichts. Derweil überweist die Stadt für die Container monatlich 2500 Euro.