Bauern achten bei Tierhaltung, Pflanzenbau und Technik auf nachhaltiges Wirtschaften Landwirte sorgen für den Umweltschutz

Von Ulrike Sommerer
Spezielle Güllefässer bringen Gülle bodennah aus. Das stinkt nicht nur weniger, es sorgt auch dafür, dass der Ammoniak in der Gülle im Boden gleich gebunden wird. Foto: dpa Foto: red

Nachhaltigkeit – ein überstrapaziertes Wort? Ein Modewort? Ein alter Hut – in der Landwirtschaft. Das machen Schüler der Landwirtschaftsschule deutlich. Denn Nachhaltigkeit sei in der Landwirtschaft Lebensgrundlage.

 
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Schließlich werde ein Bauernhof von Generation zu Generation weitergegeben. 

Im Grunde geht es um drei Bereiche, in denen nachhaltiges Wirtschaften in der Landwirtschaft Gewicht hat: Tierhaltung, Pflanzenbau, Technik.

Im Pflanzenanbau geschieht dies zum Beispiel durch den Anbau von Erbsen, die für eine stärkere Humusbildung sorgen. Außerdem binden sie Stickstoff aus der Luft im Boden, man müsse also nicht mehr mit mineralischem Stickstoff düngen. Ein anderes Beispiel sei die Mulchsaat beim Maisanbau. Das heißt, auf Stoppelfeldern werden im Spätsommer spezielle Zwischenfrüchte ausgesät, die im Frühjahr eingearbeitet werden, ehe der Mais ausgesät wird. Ein Teil der Pflanzenreste bleibt dabei als Mulch auf der Bodenoberfläche, der Boden werde nicht so stark ausgewaschen, seine Beschaffenheit werde im Gegenteil verbessert. Vertragsnaturschutz falle ebenfalls in diesen Bereich. Landwirte halten sich an gesetzliche Vorgaben, der Lohn ist artenreicheres Grünland und Lebensraum für Tiere.

Auch technisch wird auf den Bauernhöfen in der Region in Nachhaltigkeit investiert. Hierzu gehören beispielsweise Biogasanlagen, deren Abwärme genutzt werden kann, oder Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung.

Nachhaltigkeit kann sich finanziell auswirken. Beispiel Tierhaltung: Nur Tiere, die gesund sind und denen es gut geht, erbringen gute Leistungen und ermöglichen so auch einen guten wirtschaftlichen Ertrag. Zum Wohl der Tiere tragen natürlich gesetzliche Vorgaben bei. Ein neuer Stall muss bestimmten Kriterien genügen – und das über einen Zeitraum von zwölf Jahren, erläutert Reinhold Thiem, Semesterleiter an der Landwirtschaftsschule. Werden diese nicht erfüllt, Kontrolleure überprüfen dies, muss der Landwirt die Fördergelder, die er zum Bau des Stalles bekommen hat, zurückgeben.

Zum Tierwohl tragen auch Dinge wie eine Kuh-Bürste bei, an der sich die Tiere im Stall kratzen können. Und paradoxerweise gehöre dazu auch die Direktvermarktung als umweltbewusste Art von Produktion und Vermarktung.

Nachhaltigkeit lassen sich die Landwirte aber auch etwas kosten. Um zum Beispiel beim Stallbau die Anforderungen zu erfüllen, sind häufig hohe Investitionen nötig, erläutern die Landwirtschaftsschüler. „Außerdem verpflichten sich die Bauern, dafür Sorge zu tragen, dass die Tiere 365 Tage im Jahr den Anforderungen entsprechend gehalten und versorgt werden“, sagt Reinhold Thiem.

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