Zum bevorstehenden 100. Gründungstag des Freistaats im Jahr 2018 fordert die Landtags-SPD die Errichtung eines bayerischen Freiheits- und Demokratiedenkmals. In einem Brief an Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) plädiert SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher dafür, einen Gestaltungswettbewerb auszuschreiben. Doch Seehofer ließ Rinderspacher erst kürzlich mit einer anderen Jubiläumsidee abblitzen.
Ein Demokratiedenkmal solle «Zeichen des Stolzes und der Freude sein, die Monarchie in unblutiger Revolution überwunden und den Grundstein für die bayerische Demokratie gelegt zu haben». In Berlin sei zur Erinnerung an die Wiedervereinigung das Denkmal für Freiheit und Einheit geplant.
Der Sozialist Kurt Eisner hatte am 8. November 1918 in einer Proklamation die Republik ausgerufen, darin heißt es: «Bayern ist fortan ein Freistaat.» Der nach Österreich geflohene König Ludwig III. entband wenige Tage später die bayerischen Beamten, Offiziere und Soldaten von ihrem Treueeid.
Rinderspacher hatte zuvor bereits gefordert, den 8. November 2018 zu einem einmaligen Feiertag zu erklären, das hat die Staatsregierung abgelehnt. Das Konzept des Jubiläumsjahres, mit dem unter anderem auch die erste Bayerische Verfassung vom Mai 1818 gewürdigt werden solle, «spricht gegen die Einführung eines Einzelfeiertages, der allein an die Abschaffung der Monarchie im November 1918 erinnern soll», antwortete die Staatsregierung auf den schriftlichen Vorstoß Rinderspachers.
dpa