Urteil am Verwaltungsgericht Lärm: Existenz von Bayreuther Clubbetreiber bedroht

Anne Bürmann
 Foto: red

Probleme für die Bayreuther Clubszene: Ein Urteil, das das Verwaltungsgericht Bayreuth am heutigen Donnerstag gefällt hat, könnte weitreichende Folgen haben. Die Existenz eines Betreibers ist bereits bedroht.

 
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Was wiegt schwerer? Der Schlaf von Hotelgästen und Anwohnern oder die wirtschaftliche Existenz eines Clubbetreibers? Diese Frage galt es heute, 12. Juli, vor dem Verwaltungsgericht zu klären. Die Inhaber des Hotels Goldener Anker haben die Stadt Bayreuth verklagt. Sie forderte die Aufhebung einer Genehmigung als Event-Gastronomie, die der Club Bayreuther Trichter von der Stadt erhalten hatte. Kernpunkt des Streits: der Lärm, den die Besucher des Clubs nachts verursachen und damit die Hotelgäste nicht zur Ruhe kommen lassen. 

Das Verwaltungsgericht Bayreuth entschied: Da die Grenzwerte der Rechtsvorschrift Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA-Lärm) nachts mehrfach überschritten wurden, wird die Genehmigung aufgehoben. 

"Meine Existenz ist bedroht"

Für Clubbetreiber Ahmad Kord Bacheh, der vor Gericht als Beigeladener auftrat, war das Urteil ein Schock: „Meine Existenz ist bedroht“, sagte er im Anschluss an die Verhandlung im Kurier-Gespräch. Aufgeben will er jedoch nicht. Er will in Berufung gehen. Verhandelt würde dann in München vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof. Würde das Urteil rechtskräftig, wäre das vermutlich das Aus für seinen Club, folgert er.

Urteil könnte Folgen haben

Die Oberrechtsrätin der Stadt Bayreuth, Ruth Fichtner, sagte im Kurier-Gespräch, dass die Stadt mit dem Urteil in einem Dilemma stecke. In der Innenstadt gebe es überall Brennpunkte aufgrund von Lärmbeschwerden (der Kurier berichtete). Zudem bestätigte sie, dass das Urteil weitreichende Folgen für andere Clubbetreiber haben könnte. Anwohner könnten sich vermehrt beschweren, Messungen fordern und bei Grenzwertüberschreitungen vor Gericht gehen, wodurch eventuell weitere Genehmigungen aufgehoben werden müssten.

Eine andere Konsequenz wäre für die Event-Gastronomie in Bayreuth: „Das wir so etwas gar nicht mehr genehmigen.“ Folglich würde sich die Stadt von dem Ziel einer belebten Innenstadt wieder mehr entfernen.

Symbolbild: pa


Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Freitagsausgabe (13. Juli) des Nordbayerischen Kuriers.

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