Fahrzeug sollte für den Kreisbauhof Streusalz-Silo liefern Kurve für Schwertransport zu eng

Von Richard Reinl
Aus welcher Richtung es der Fahrer in einer stundenlangen Aktion auch versuchte, er kam mit seinem 26 Meter langen Schwertransport nicht um die enge Kurve von der Beethovenstraße zum verzwickt hinter der BRK-Wache liegenden Kreisbauhof. Foto: Richard Reinl Foto: red

Ein stundenlanges Spektakel wurde den Bewohnern der Beethovenstraße in der Nacht zum Mittwoch geboten, als ein Schwertransport vergeblich versuchte, über die enge Zufahrt ein riesiges Silo zum Kreisbauhof zu transportieren. Schließlich musste das Unterfangen ergebnislos abgebrochen und auf den nächsten Tag verschoben werden.

 
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Vorwärts, rückwärts, von unten und von oben – wie es der Fahrer eines Schwertransports auch versuchte, er schaffte die enge Kurve von der Beethovenstraße zum verzwickt hinter der BRK-Rettungswache in Pegnitz liegenden Kreisbauhof nicht. Dorthin sollte er ein insgesamt 17 Meter großes Streusalz-Silo für den Winterdienst liefern. Nach stundenlangen Bemühungen wurde das Unternehmen zunächst abgebrochen.

Ausnahmegenehmigung der Polizei

Weil der 26 Meter lange Tieflader in der Beethovenstraße nicht gefahrlos über die Nacht abgestellt werden konnte, wurde er schließlich per Ausnahmegenehmigung mit Polizei-Eskorte auf die ins Nichts führende Stichstraße an der Kompostanlage gelotst, wo er niemanden behinderte. Am nächsten Morgen tagte ein Krisenstab, während 50 Kilometer weiter ein ähnliches Unterfangen am Kreisbauhof in Hollfeld ohne größere Probleme über die Bühne ging.

In Pegnitz dagegen standen zwei Notlösungen zur Diskussion: Zum einen, so die Experten, könnte das 100 Kubikmeter fassende Silo solange von einem Kran hochgehoben werden, bis der Transporter leer und verkürzt die Engstelle passiert hat, um anschließend das Teil auf gerader Strecke wieder aufzunehmen. Hierzu müsste aber das Schichtende bei Baier + Köppel abgewartet werden, weil der Firmenparkplatz hierzu benötigt werde. Sollte auch das nicht funktionieren, bliebe nur noch, Silo und Unterbau wieder zu zerlegen und getrennt zu transportieren.

Probleme beim Schneepflügen

Unterdessen wurde vor Ort auch diskutiert, wie ein solches logistisches Malheur überhaupt passieren konnte, ist doch bekannt, dass der Kreisbauhof in Pegnitz nur über eine sehr beengte Zufahrt zu erreichen ist, die sogar den Schneepflügen schon Probleme bereitet. Wie Pressesprecher Herbert Retzer vom Landratsamt mitteilte, seien der Lieferfirma mit Hinweis auf die beengten Verhältnisse rechtzeitig Lagepläne übersandt worden, mit der Bitte um Prüfung, ob der Antransport im Ganzen möglich ist. In der Annahme, dass Bauhöfe normalerweise strategisch günstig an viel befahrenen Straßen angesiedelt sind, seien diese Unterlagen offensichtlich nicht so ernst genommen worden.

Jedenfalls sei die Transporterlaubnis für das Streusalzsilo nach den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung durch die Stadt Kehl am 19. November erteilt worden. Retzer unmissverständlich: „In den allgemeinen Auflagen zu diesem Bescheid wird die Fahrtwegüberprüfung durch den Bescheidinhaber gefordert. Dieser hat unmittelbar vor Transportbeginn zu prüfen, ob der genehmigte Transportweg für die Durchführung des Transportes tatsächlich geeignet ist.“

Polizei kündigt Konsequenzen an

Der Fahrer des Schwertransports und sein Kollege aus dem Begleitfahrzeug jedenfalls haben ihr Möglichstes versucht, das Problem zu meistern, mussten letztendlich aber vor der engen Kurve zwischen einer Gartenmauer an der Beethovenstraße, einem Mehrfamilienhaus, das früher einmal dem Landkreis gehört hat, und dem Zaun des BEKA-Mitarbeiterparkplatzes kapitulieren.

Die Polizei, die während der stundenlangen Aktion nicht nur die Beethovenstraße, sondern zum Rangieren mitunter auch die Dr. Vogl-Straße absichern musste, kündigte Konsequenzen an: „Da werden wir ein ernstes Wörtchen mit der Genehmigungsbehörde reden müssen.“

„Standort ist ungeeignet“

Unter den Zaungästen des nächtlichen Spektakels befand sich auch der Pegnitzer Stadtrat und frühere Kreisrat Helmut Graf. Sein Fazit: „Das ist der endgültige Beweis, dass der Standort für den Kreisbauhof hinter der BRK-Wache ungeeignet ist.“

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