Auf dem Kurier-Sofa mit Derrick Taylor

Man muss nicht immer gewinnen, um Spaß zu haben. Derrick Taylor und Denise Holl amüsierten sich jedenfalls offenbar prächtig bei der 53:85-Niederlage von Medi Bayreuth gegen die Brose Baskets Bamberg. Foto: Peter Kolb Foto: red

Beim Spiel gegen den Meister an der Seite eines Idols sitzen – dieses besondere Erlebnis hatte Denise Holl beim Bundesliga-Derby zwischen Medi Bayreuth und BB Bamberg (53:85) auf dem Kurier-Sofa am Spielfeldrand neben Derrick Taylor. Die Begeisterung darüber war ihr schon vorher anzumerken, aber hinterher noch mehr.

 
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„Es war unglaublich lehrreich“, fasste die Personalreferentin aus Prebitz ihre Eindrücke zusammen. „Derrick Taylor hat mich immer wieder auf verschiedenste Aktionen aufmerksam gemacht und mir einige Regeln erklären können.“ Als Handballerin habe sie besonders mit der Bewertung von Fouls ihre Probleme: „Manchmal habe ich mich schon gefragt, warum jetzt gepfiffen wurde, obwohl ich kaum eine Berührung sehen konnte. Da konnte mir Derrick Taylor dann sehr gut weiterhelfen.“

Am Ende waren einzelne Schiedsrichterpfiffe aber ohnehin nicht sehr wichtig, denn der Meister war einfach zu dominant. „Der Sieg geht auch in der Höhe absolut in Ordnung. Bamberg hat viel schneller gespielt als wir“, urteilte Denise Holl. Damit lag sie ganz auf einer Wellenlänge mit Derrick Taylor, der als langjähriger Spieler und Trainer sowohl in Bayreuth als auch in Bamberg oberfränkische Basketball-Geschichte geschrieben hat: „Bamberg war physisch deutlich stärker als Bayreuth. Sie spielen wirklich sehr schnell und haben zwölf Topspieler auf Euroleague-Niveau im Kader.“

Sonderlob für Malte Ziegenhagen

Daher konnte es den Zuschauern auch nicht die Stimmung verderben, dass die Bayreuther über weite Strecken kaum etwas entgegenzusetzen hatten. „Malte Ziegenhagen hat viele Spielanteile bekommen und meines Erachtens wirklich sehr gut gespielt“, fand Denise Holl einen Lichtblick aus Bayreuther Sicht. Und Taylor schloss sich dieser Meinung an: „Ich freue mich für einen so jungen Spieler. Er hat ohne Angst gespielt.“

Taylor: "Das war richtig cool!"

Abgesehen von der fast schon erwartet deutlichen Derbyniederlage, äußerte sich der in Eckersdorf lebende Deutsch-Amerikaner positiv über die Entwicklung des Bayreuther Basketballs seit seinem Abschied als Zweitliga-Trainer des BBC im Jahr 2009: „Bayreuth macht derzeit meiner Meinung nach die nächsten wichtigen Schritte, um professioneller aufgestellt zu sein. Gerade die Weiterverpflichtungen von Steve Wachalski, Bastian Doreth und Andreas Seiferth begrüße ich sehr.“ Nicht nur deswegen besteht Hoffnung, dass die gesamtoberfränkische Basketball-Legende nicht zum letzten Mal auf dem Kurier-Sofa gesessen hat: „Das war richtig cool!“

Gelegenheit zu einem späten Dank

Bei der Bewerbung um den Platz auf dem Kurier-Sofa führte die Begründung von Denise Holl weit zurück bis in die aktive Zeit von Derrick Taylor in Bayreuth. Als Auszubildende bei einem Unternehmen aus dem Kreis der Basketball-Sponsoren habe sie damals an der Organisation einer Veranstaltung für Kunden mit den Profis in der Creußener Sporthalle mitgewirkt: „Das war sehr aufregend für mich, klappte aber richtig gut. Mein erster Ansprechpartner war Derrick Taylor, mit dem ich das Programm abstimmte. Er war soooooo hilfsbereit, professionell, nett und richtig geduldig. Die Kinder hatten enorm viel Spaß, und es war ein tolles Erlebnis für alle.“

Am Ende sei sie jedoch so mit dem Aufräumen beschäftigt gewesen, dass sie die Abfahrt der Basketballer nicht mitbekommen habe: „Ich konnte mich nie wirklich bei Derrick Taylor bedanken und würde das nun super, super gerne nachholen“, schrieb uns Denise Holl. „Deshalb MUSS ich gewinnen!“

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