Kunstmuseum: In aller Ruhe

Ein Haus mit gutem ruf: Zuletzt war Miron Schmückle mit einer großen Ausstellung vertreten gewesen. . Foto: Andreas Harbach Foto: red

Der Hauptz- und Finanzausschuss hat sich beraten, Kunst-Museumschefin von Assel den Respekt ausgesprochen, sich für die Annahme von drei Schenkungen ausgesprochen - und für ein neues Konzept geworben. Die entscheidende Frage: Hat Bayreuth auf lange Sicht den Mut zum entscheidenden Schritt?

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Man kann über Kunst diskutieren, man sollte es sogar. Es tut gut, wenn das so ruhig und überlegt abläuft wie kürzlich im Haupt- und Finanzausschuss. Die Stadträte holten sachlich Informationen ein und gaben schließlich grünes Licht für die Annahme von drei Schenkungen. Die Sitzung zeitigte ein weiteres gutes Ergebnis: Die Stadträte äußerten sich mit Weitblick.

Es hat sich herumgesprochen, dass das Kunstmuseum eine gute Adresse vor allem für Graphik nach dem Zweiten Weltkrieg ist. Der Erfolg aber könnte sich auf lange Frist als Gefahr herausstellen: Es könnte schlicht an Platz und Ressourcen für die steigende Zahl von Kunstwerken fehlen. Nicht in den nächsten zwei, drei Jahren, aber irgendwann in fünf oder sechs Jahren eben schon. Verschiedene Stadträte haben gezeigt, dass sie dieses Problem sehr wohl im Blick haben. Jetzt mahnen, um auf mittlere Frist eine Lösung vorzubereiten, damit man auf lange Frist nicht kalt erwischt wird - so sieht gute Kulturpolitik aus. Das Kunstmuseum ist eine Erfolgsgeschichte. Es gehört vermarktet, mit Augenmaß bereichert - und irgendwann in ein besser geeignetes Gebäude verlagert. Großmannssucht, unverantwortlich in Zeiten knapper Kassen? Genau das Gegenteil: Phantasie und Tatkraft tun not - will man die Chancen nutzen, die Kultur bietet.

Autor

Bilder