Kunst und Funktion eine Einheit Iwalewahaus in Bayreuth wird am Samstag eröffnet

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Noch wird geschraubt, gehämmert und gesägt. Handwerker, Doktoranden und Studenten schaffen um die Wette. Auf den Fluren und in Büros türmen sich die Umzugskartons. Nach der über einjährigen Umbauphase soll es am Samstag soweit sein. Im neuen Iwalewahaus wird dann Einweihung gefeiert.Die wissenschaftlichen Ansprüche sind hoch. Es geht um nichts weniger als ein zeitgemäßes Afrikabild.

 
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Gestern schien es noch so, als würde die Arbeit nie enden. Doch Ulf Vierke, der Direktor des Iwalewahauses, gibt sich selbstbewusst: „Wir haben uns diesen Termin gemeinsam gesetzt, also werden wir es schaffen.“

Vor dem Quantensprung

Das Iwalewahaus steht vor einem Quantensprung. Nach mehr als 30 Jahren der Auseinandersetzung mit afrikanischer Kunst entstehen in dem viergeschossigen Gebäude an der Wölfelstraße nun neue Rahmenbedingungen. Sie entsprechen den internationalen Standards für Museen.Bayreuth wird damit zum Standort der größten Sammlung afrikanischer Kunst in Europa, sagt Vierke. Doch noch wird geschraubt, gehämmert und gesägt. „Nachtschichten sind schon einkalkuliert“, sagt Nadine Siegert, die stellvertretende Leiterin.

Neue Aufgaben

Als das Iwalewahaus 1981 in der Münzgasse entstand, da lehnte Uli Baier, damals der Chef, es ab, ein Museum zu schaffen. Das Haus sollte afrikanische Kunst einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Doch das ist lange her, inzwischen stellen sich neue Aufgaben. Und so sagt Direktor Vierke: „Wir können mit dem Museumskonzept gut leben.“Es unterstreicht den ohnehin schon hohen Rang der Afrikaforschung in Bayreuth.

Afrikaner wirken mit

Das Haus vereine nun Kunst und Funktion, es herrsche schon jetzt eine gute Arbeitsatmosphäre mit Werkstattcharakter. Und das, obwohl die Findungsphase fürs Team, die Gastwissenschaftler und Künstler gerade erst begonnen hat. Sie arbeiten gemeinsam an einem zeitgemäßen Afrikabild. Eben das will das Iwalewahaus vermitteln. Einige Politiker müssen das erst noch begreifen. Eine Menge Arbeit bleibt, neben Schrauben, Hämmern und Sägen.

Einweihung mit afrikanischer Musik

Am Samstag, 19 Uhr, wird die Neueröffnung gefeiert. Mit gleich vier Ausstellungen, die zur Auseinandersetzung mit Afrika anregen wollen. Gezeigt werden dann auch Fotografien von Prof. Eckhard Breitinger, der im Sommer 2013 gestorben ist. Im Mittelpunkt steht jedoch die Ausstellung „Mashup“. Sie zeigt, wie sich Künstler aus Afrika mit der Bayreuther Sammlung kritisch auseinandersetzen. Gefeiert wird natürlich mit afrikanischer Musik.

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