Ab dem 27. Juli geht es in Kulmbach rund - Stadt erwartet bis zu 120.000 Besucher Kulmbacher Bierwoche: Maß Bier kostet 7,40 Euro

Von Peter Engelbrecht
 Foto: red

Zwei Schläge, dann hatte Oberbürgermeister Henry Schramm das hölzerne Bierfass angezapft. Er hatte saubere Arbeit geleistet, denn kein Tropfen Festbier ging verloren. Die Kulmbacher Brauerei hatte zum Probeanstich eingeladen und den geladenen Gästen ihre drei Festbiere verkosten lassen.

 
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Die 64. Kulmbacher Bierwoche findet vom Samstag, 27. Juli, bis Sonntag, 4. August, statt. Die Maß Bier wird 7,40 Euro kosten und damit knapp drei Prozent mehr als im Vorjahr, teilte die Brauerei mit.

"Neun wunderbare Tage"

Die Eröffnung der Bierwoche sei der wichtigste Fixpunkt im gesamten Jahr, lobte Schramm. Die Stadt erwartet bis zu 120.000 Besucher. Gemütlichkeit, Gastlichkeit und vergnügte Menschen  - so beschrieb der Vorstandssprecher der Kulmbacher Brauerei, Markus Stodden, das Fest. Er versprach "neun wunderbare Tage", er selbst werde jeden Tag vertreten sein. "Das ist Kult", meinte Landrat Klaus Peter Söllner. "Ob es regnet oder schneit, das Zelt wird immer voll sein", sagte Söllner augenzwinkernd. Die Strahlkraft des Festes sei ungebrochen.Festwirt Günter Limmer ist seit 39 Jahren dabei, er ist quasi ein Urgestein der Veranstaltung. "Es ist eine Ehre, hier Bier auszuschenken", sagte er. "Wir werden unsere Pflicht erfüllen", meinte der 74-Jährige mit Humor gewürzt.

Für Michael Schmid ist das die 14. Bierwoche, die er für die Brauerei organisiert. Für ihn hat die Bierwoche einen Vorlauf von 365 Tagen, denn schon beim Aufbau des 3000-Mann-Zeltes schaut er, was optimiert werden kann. Alle Abteilungen der Kulmbacher Brauerei seien damit befasst, der engere Projektkreis umfasst zehn Personen. Rund 150 Menschen arbeiten täglich auf der Bierwoche, darunter 35 Bedienungen. "Ich bin jeden Tag auf der Bierwoche", sagte Schmid, der eine große Gelassenheit ausstrahlt. Er lässt sich im größten Trubel nicht aus der Ruhe bringen. Ist die Großveranstaltung dann am 4. August zu Ende, "geht es gleich weiter auf andere Feste", sagte er und lachte. Die erste Woche Urlaub wird er erst in den Herbstferien nehmen. Das Zelt bietet rund 3000 Sitzplätze, rechnet man noch den Außenbereich hinzu, kommt man in Spitzenzeiten auf insgesamt 10.000 bis 12.000 Gäste, die Hunger und Durst haben. Eine Meisterleistung, die alle zufriedenzustellen.

Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Auch die Stadtverwaltung hat während der Großveranstaltung alle Hände voll zu tun. "Rund um das Bierfest beginnen früh um vier Uhr die Reinigungsarbeiten des Stadtbauhofes", berichtete Pressesprecherin Andrea Mandl. Zwölf Mitarbeiter des Bauhofes sind täglich in aller Frühe im Einsatz. Die Mitarbeiter sperren den Zentralparkplatz während der Zeit des Bierfestes ab - dort steht das Bierzelt. "Die Stadt wird seit Tagen auf Hochglanz poliert", meinte Mandl. Die Kommune gibt "einen höheren fünfsstelligen Betrag" für das Fest aus.Genauere Angaben waren nicht zu erhalten.

Beim Probeanstich ließ es das Duo mit dem Namen "Ein seltsames Paar" fränkisch krachen. Die beiden Musiker erläuterten den Gästen, dass ein Saugwaaf auf Hochdeutsch ein "Borstenviehgerede" und eine Saachbrüh ein "Harnbouillon" ist. Die Lacher der Gäste waren ihnen sicher.

Archivbild: Harbach

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