Die CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner versucht, der Stadt beim Thema Barrierefreiheit zu helfen. „In diesem Jahr wird eine neue Förderliste erstellt. Wir sollten schauen, dass wir da vorne mit auftauchen.“ Zeulner fordert Verbesserungen für kleinere Bahnhöfe, die unter 1000 Zustiegen liegen. Davon könnten Kulmbach und Untersteinach profitieren.
Das sagt die Bahn: „Der Bahnhof wird regelmäßig durch unseren Reinigungsdienst gereinigt“, sagt Franz Lindemair von der Deutschen Bahn. Für die Toilette sei die Bahn nicht zuständig, übernehme aber die Betriebskosten bei Strom und Wasser. Was die Sicherheit betreffe, habe die Erfahrung gezeigt, dass Videokameras nicht immer abschreckten und aufgrund von Vandalismus immer wieder zerstört werden.
Zur mangelnden Barrierefreiheit sagt der Sprecher: „Die Installation von Aufzügen alleine ist nicht ausreichend. Auch die Bahnsteige müssen dann höher gebaut werden. Die Maßnahme kostet zirka vier Millionen Euro.“ Bei ihren Investitionen beziehe die Bahn das Fahrgastaufkommen ein. „Das heißt, dass große und mittlere Bahnhöfe sowie Umsteigebahnhöfe Priorität haben. Der barrierefreie Ausbau kann nur Schritt für Schritt erfolgen.“ Modernisiert werde nur die Buchhandlung in diesem Jahr, so der Bahnsprecher.
Das sagt die Polizei: Die Sicherheit des Bahnhofsgebäudes und des Geländes an den Gleisen ist Sache der Bundespolizei. Den Bahnhofsvorplatz überwacht die Landespolizei, also die Polizeiinspektion Kulmbach. Beide sagen übereinstimmend, dass der Bahnhof kein Brennpunkt mehr sei. Die Jugendbande, die sich dort herumgetrieben habe, sei im vergangenen Jahr nicht mehr aufgetaucht. 2014 registrierte die Bundespolizei noch 39 Delikte – von Beleidigung und Körperverletzung bis zu Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch. „Grundsätzlich dürfen sich im Bahnhofsgebäude nur Menschen mit Reiseabsicht aufhalten“, erklärt Sprecher Dieter Pfitzner. Ansonsten könne der Eigentümer Hausverbote erteilen. 2015 liefen bei der Bundespolizei nur zwei Anzeigen auf. Der Erfolg bei der Bekämpfung der Jugendkriminalität sei durch „konsequente Strafverfolgung, Präsenz und direkte Ansprache“ gelungen, sagt Pfitzner.