Die Zahl der Straftaten steigt im Raum Kulmbach um 16 Prozent und im Bereich Stadtsteinach um 14 Prozent Kulmbach: Mehr Betrug und Drogendelikte

Von Stefan Linß
Cannabis gehört zu den bevorzugten Drogen im Raum Kulmbach. Foto: Archiv/dpa Foto: red

Höhere Wirtschaftskriminalität, die Rauschgiftdelikte nehmen zu und auch bei den Körperverletzungen gibt es ein Plus. Dennoch zählt der Landkreis Kulmbach auch weiterhin zu den sichersten Regionen. Eine Erklärung für die aktuelle Kriminalstatistik hat nur die Polizei.

 
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Zwar wurden im Jahr 2016 im Dienststellenbereich insgesamt 2106 Fälle registriert, das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 16 Prozent. Bei den Stadtsteinacher Kollegen schaut es mit 1047 Fällen und einem Zuwachs von 14 Prozent kaum besser aus. Dennoch ziehen die beiden Polizeiinspektionen ein positives Fazit. „Die Statistik ist nur eine Momentaufnahme“, sagt Renk. Aus den aktuellen Zahlen lasse sich kein eindeutiger Trend nach oben oder unten ablesen. Die Werte liegen im Zehn-Jahres-Vergleich im Durchschnitt. Generell bewegen sich die Fallzahlen auf einem niedrigen Niveau.

Durch Betrug Provisionen kassiert

338 zusätzliche Fälle gab es 2016 für die Kulmbacher Polizei. Davon betreffen allein 187 den Bereich Wirtschaftskriminalität. Größten Anteil daran hatte wiederum ein einziges Verfahren. Unter Tatverdacht stehen dabei die Mitarbeiter einer Firma, die in mehr als 150 Fällen mit gefälschten Personalien Handyverträge ausgestellt und damit von ihrem eigenen Unternehmen Abschlussprovisionen kassiert haben sollen. Jeder der über 150 mutmaßlichen Betrugsfälle sei in die Kriminalstatistik aufgenommen worden, erklärt der Inspektionsleiter. Wer den Bericht liest, könnte im ersten Moment glauben, dass eine Lawine an Wirtschaftskriminalität über Kulmbach hereingebrochen ist.

79 Drogenfälle mehr

Ähnlich sehe es bei der Rauschgiftkriminalität aus. 228 Delikte hat die Polizeiinspektion Kulmbach im vergangenen Jahr registriert. Gegenüber 2015 ist das ein Plus von 79 Fällen. Im Dienststellenbereich der Stadtsteinacher Polizei im östlichen Landkreis Kulmbach war die Steigerung noch viel höher. 2015 gab es dort erst 75 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, 2016 waren es 213 Drogendelikte. Dienststellenleiter Horst Nölkel hat eine Erklärung dafür: „Ursache für die stark gestiegenen Zahlen ist die verstärkte Kontrolltätigkeit“.

Schwerpunkt Himmelkron

Allein 170 Drogendelikte seien in Himmelkron registriert worden, im Vorjahr 34. Je häufiger die Beamten in Autobahnnähe kontrollieren, desto mehr Fälle schlagen sich in der Statistik nieder, sagt Nölkel. Die Mehrzahl der Drogensünder wurden mit Cannabisprodukten erwischt. Dass die Menschen im Bereich der Polizei Stadtsteinach sicher leben, das belege die niedrige Häufigkeitszahl, sagt Nölkel. Sie bezieht sich auf die Straftaten pro 100 000 Einwohner und liegt bei 3628. In Oberfranken beträgt der Wert 4579 und in Bayern 4785. Der Dienstbereich der Polizeiinspektion Kulmbach kommt auf eine Häufigkeitszahl von 4786.

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