Das sagen Teilnehmer des Kurses:
Noah Pacio, USA:
In seiner Heimatstadt San Diego hatte Noah Pacio viele deutsche Freunde. Die deutsche Sprache wollte er unbedingt lernen. „Es ist eine Herausforderung“, sagt Pacio. Er packte seine Koffer und zog vor fünf Monaten nach Kulmbach. Dort möchte sich der 34-Jährige zum Krankenpfleger ausbilden lassen. Diesen Beruf hat er bereits in den USA ausgeübt. Auf ein paar kulturelle Besonderheiten musste sich Pacio erst einmal einstellen. „Sonntags ist alles geschlossen, Rasenmähen sollte man an diesem Tag eher nicht“, sagt Pacio. Ungewohnt ist es für ihn auch, dass er nicht mehr in allen Geschäften mit der Kreditkarte bezahlen kann. „Das war ich überhaupt nicht gewohnt“, sagt er. Das Leben in einer Kleinstadt gefällt ihm sehr gut. „Die Menschen sind höflicher, das Leben ist insgesamt einfacher und ich habe weniger Stress“, sagt er.
Dafne Doffek, Brasilien:
Aus Deutschland will die Brasilianerin Dafne Doffek gar nicht mehr weg. „Es ist so sicher. In Brasilien hatte ich immer solche Angst. Ich habe immer mein Handy griffbereit gehabt, wenn ich durch die Straßen gelaufen bin.“ Die 34-Jährige kommt aus Salvador, einer Stadt im Nordosten Brasiliens. Neben São Paulo und Rio de Janeiro gehört Salvador zu den gefährlicheren Großstädten. Weil sie Verwandte in Nürnberg hat, kam Doffek vor einem Jahr nach Deutschland. Mittlerweile lebt sie mit ihrem deutschen Ehemann in Thurnau. Dessen Sohn übt regelmäßig mit ihr die deutsche Sprache. „Er korrigiert mich immer. Das ist aber sehr gut. Ich will die Sprache schließlich beherrschen.“
Manhal Kheshfa, Syrien:
Tschüss. Das war das erste Wort, das Manhal Kheshfa sagen konnte. Seit neun Monaten lebt der 22-jährige Syrer in Deutschland, davon drei Monate in Kulmbach. Aus seinem Heimatland ist er alleine geflohen. „Es waren keine guten Bedingungen.“ Damit Kheshfa ein Masterstudium machen kann, lernt er fleißig Deutsch. „Am liebsten American Studies oder Romanistik.“ Aus Syrien hat er bereits einen Bachelorabschluss in Englischer Literatur. Neben dem Sprachkurs arbeitet er bei der Arbeiterwohlfahrt als Übersetzer und Krankenpfleger. Das Leben in Deutschland gefällt ihm sehr gut. „Es ist alles so einfach. Hier gibt es alles.“
Diana Canter, Moldawien:
Sprachen hat Diana Canter schon immer gerne gelernt. Die 29-Jährige kann Englisch, Niederländisch und Französisch. Aber Deutsch ist für sie am schwierigsten. „Ich brauche für Deutsch mehr Zeit. Es ist eine schwierige Sprache“, sagt sie. In ihrer Heimat Moldawien hat sie in einem Buchladen gearbeitet. Mittlerweile liest sie auch schon deutsche Zeitungen und Zeitschriften. Mit ihrem Mann lebt sie in Grafengehaig, dessen Familie aus Rumänien kommt. Am wichtigsten ist es ihr, dass sie bald arbeiten kann. „Ich möchte Übersetzerin lernen.“