Kulmbach: Brandanschlag auf BRK-Wagen

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Mitarbeiter der Bayreuther Kriminalpolizei untersuchten nach der Brandstiftung das Fahrzeug der Wasserwacht auf verwertbare Spuren. ⋌Foto: Melitta Burger Foto: red

Fassungslosigkeit herrscht noch immer in den Reihen des BRK-Kreisverbandes Kulmbach und der Wasserwacht. Wie ersr jetzt bekannt wurde, wurde am frühen Samstagmorgen im Fuhrpark des BRK in der Wilhelm-Meußdoerffer-Straße eines der Einsatzfahrzeuge in Brand gesteckt. Die Polizei ermittelt.

 
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Nur einem Zufall war es zu verdanken, dass sich am Ende der Schaden noch in Grenzen hielt. Allerdings wissen auch alle Verantwortlichen: Wären nicht praktisch unmittelbar nach dem Entzünden des Feuers Zeugen darauf aufmerksam geworden, hätte leicht der Schaden in die Hunderttausende gehen können. Und noch schlimmer: Die Einsatzfähigkeit des BRK und der Wasserwacht wäre schwer beschädigt, wenn nicht sogar für eine ganze Weile zunichte gemacht worden. Für eine solche Tat, da sind sich alle einig, gibt es kein Verständnis.

Oberbürgermeister Henry Schramm, stellvertretender Kreisvorsitzender des BRK, nennt den Brandanschlag gedankenlos und verbrecherisch. Menschen durch eine solche Tat zu gefährden ist für Henry Schramm einfach nur schlimm. "Das BRK hilft Menschen in Not. Es ist besonders verwerflich, ausgerechnet dem Roten Kreuz schaden zu wollen. Hoffen wir, dass wir der Täter habhaft werden."

Feuer wurde schnell entdeckt

Was man tun kann, das überlegen alle, die Verantwortung tragen im BRK derzeit besonders intensiv. "Wir könnten das Gelände einzäunen, ein abschließbares Tor einbauen", sagt der Oberbürgermeister. Er weiß allerdings auch: Wer es wirklich darauf anlegt, kann einen Zaun oder ein Tor überwinden. "Wenn die Erkenntnis bei Menschen nicht ausreicht, dass man so etwas nicht tut, dann wird es schwer." Schramm setzt deshalb vor allem jetzt darauf, zu sensibilisieren, dass das BRK eine Einrichtung ist, die allen Menschen hilft, wenn sie in Not sind und aufzuzeigen, dass es gerade deshalb so besonders verabscheuenswürdig ist, den Helfern schaden zu wollen.

Schramm mag sich gar nicht ausdenken, was passiert wäre, hätten die Zeugen das Feuer nicht so schnell entdeckt und wäre Hilfe nicht so schnell gekommen. Die Fahrzeuge stehen dicht an dicht in diesem Carport und auch in den angrenzenden Garagen. Nur wenige Minuten seien es gewesen, die das BRK vor einem echten Inferno bewahrt haben. Hätte das Feuer auf andere Fahrzeuge übergegriffen, wäre nicht nur dem BRK ein erheblicher Vermögensschaden entstanden. Viel schlimmer wäre es gewesen, dass dann die Einsatzfähigkeit der gesamten Rettungsorganisation infrage gestellt gewesen wäre.

Kriminaldauerdienst war im Einsatz

Dass es Brandstiftung gewesen ist, steht inzwischen außer Frage. So wie es aussieht, haben der oder die Täter einen Nylonstrumpf mit brennbarer Flüssigkeit getränkt und auf den vorderen Reifen auf der Beifahrerseite gelegt. Dann wurde der Brandsatz entzündet.

Dienstagmittag haben Brandfahnder der Bayreuther Kripo den Tatort nochmals gründlich untersucht. Bereits in der Tatnacht haben Beamte des Kriminaldauerdiensts Spuren gesichert. Ganz genau haben sich die Fachleute alles betrachtet. Dann haben sie den bis dahin gesperrten Tatort wieder freigegeben. Bis alle Details ausgewertet sind, werden einige Tage vergehen.

Beim BRK muss jetzt alles schnell gehen. Noch Dienstag wurde das beschädigte Fahrzeug in die Werkstatt gebracht. Dort muss ein Gutachten jetzt Aufschluss geben, ob sich die Reparatur des bereits in die Jahre gekommenen Fahrzeugs noch lohnt. Ärgerlich: Erst vor Kurzem hat das BRK einige Tausend Euro in Reparaturen gesteckt, berichtet Roland Weich, der technische Leiter der Wasserwacht.

Grundstück wird besser ausgeleuchtet

Roland Weich fühlt sich, ganz ähnlich wie wohl viele seiner Kameraden, derzeit nicht wohl mit der Situation. "Das ist ein Zeichen, dass da einer ist, der vor nichts zurückschreckt. In welcher Zeit leben wir denn, wenn jetzt schon Fahrzeuge von Hilfsorganisationen angezündet werden", fragt er sich.

Kreisgeschäftsführer Jürgen Dippold war dabei, als die Brandfahnder den Tatort nochmals untersuchten. Er nutzte auch gleich die Gelegenheit, mit den Fachleuten von der Kripo über weitere Sicherungsmaßnahmen zu sprechen. Mehr Beleuchtung hat das BRK noch am Wochenende installiert. Jetzt geht es im nächsten Schritt um eine weitere Verbesserung der Ausleuchtung für das Grundstück, auf dem die Fahrzeuge stehen. Und auch Videoüberwachung ist ein Thema. Landrat Klaus Peter Söllner hat sich darüber auch schon mit dem Leiter der Polizei in Kulmbach, Gerhard Renk, unterhalten. In der nächsten Vorstandssitzung werde es wohl Thema sein, Videokameras zu installieren.

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