Kuh verletzt Joggerin - Halter vor Gericht

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Eine Kuh rennt rasend durch München aufs Oktoberfest-Gelände, nimmt eine Joggerin auf die Hörner und stirbt schließlich zu Füßen der Bavaria durch Polizeikugeln. Fast zwei Jahre später steht nun der Viehhändler wegen fahrlässiger Körperverletzung vor Gericht.

 
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Knapp zwei Jahre nach der Flucht einer wildgewordenen Kuh vom Schlachthof und deren Tod zu Füßen der Münchner Bavaria steht nun der Viehhändler wegen fahrlässiger Körperverletzung vor Gericht. Das Tier war damals von der Verladerampe gesprungen, durch eine Lücke zwischen Transporter und Absperrung entwischt und hatte auf seinem Weg zum Oktoberfestgelände eine Joggerin auf die Hörner genommen. Für die Verletzungen der Frau macht die Staatsanwaltschaft den Viehhändler verantwortlich. Dieser hat gegen einen Strafbefehl aber Einspruch eingelegt.

Vor einem halben Jahr hatte der 50-Jährige bereits einen Sieg errungen, als es vor dem Verwaltungsgericht um die Kosten für den Einsatz ging. Denn zwei Zeugen konnten damals nicht genau angeben, wie der Kaufmann seinen Transporter auf dem Schlachthof geparkt hatte - der Freistaat nahm deshalb seinen Kostenbescheid über 500 Euro zurück.

Hintergrund: Zwischen dem Anhänger des Transporters und dem Schutzgatter auf dem Schlachthof soll eine breite Lücke geklafft haben. Der Händler sei ins Büro gegangen und habe das Vieh ohne Aufsicht zurückgelassen, weshalb es entkommen konnte, heißt es im Strafbefehl.

Fest steht: Das Rindvieh lief auf die Straße und rannte weiter in Richtung Theresienwiese. Dabei trampelte es eine Joggerin nieder, die unter anderem eine Gehirnerschütterung und schwere Prellungen am ganzen Rücken erlitt. Laut Strafbefehl war die 28-Jährige drei Wochen krank geschrieben, leidet seit der Attacke unter Angstzuständen und benötigt psychotherapeutische Behandlung.

Ein weitere Attacke auf einen anderen Jogger konnte nur verhindert werden, weil Polizisten dem panischen Tier einen Streifenwagen in den Weg stellten. Die Kuh rammte daraufhin das Polizeiauto. Die Beamten trieben sie daraufhin auf die Theresienwiese, wo bereits die Zelte für das Oktoberfest standen. Zu Füßen der Bavaria töteten sie das tobende Tier mit zwei großkalibrigen Gewehrkugeln. Tierschützer tauften die Kuh daraufhin posthum Bavaria.

dpa

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