Studien gegen Studien
Nach Angaben von Foodwatch zeigen 80 Prozent der unabhängig finanzierten Studien einen Zusammenhang von Übergewicht und dem Konsum von Zuckergetränken. Dagegen kämen 80 Prozent der von der Lebensmittelindustrie bezahlten Untersuchungen zu einem gegenteiligen Ergebnis. Coca-Cola versuche zudem, durch Lobbyarbeit Werbeverbote und Sondersteuern zu torpedieren.
Klöckner sagte mit Blick auf Forderungen nach einer Zucker-Abgabe: „Es klingt einfach und verlockend, eine zusätzliche Steuer für Fertigprodukte in unserem Land zu erheben.“ Die Praxis tue der Theorie aber nicht immer den Gefallen. „Es mag zwar sein, dass der Zuckergehalt in manchen Produkten sinkt. Das gilt aber nicht automatisch für den Gesamtkaloriengehalt.“ Im Fokus solle daher die gesamte Lebens-und Ernährungsweise stehen, nicht einzelne Nährstoffe. Sie setze zudem auf Ernährungsbildung über gesundes Essen, um ein besseres Verständnis für Lebensmittel und deren Wirkung zu schaffen.
Coca-Cola-Manager Kammerer wies darauf hin, dass der Konzern den Zuckergehalt bereits reduziere - in Europa werde er bis 2020 durchschnittlich um zehn Prozent verringert. „Für jedes klassische Erfrischungsgetränk bieten wir schon seit Jahren mindestens eine Variante ganz ohne Zucker an“, ergänzte er. Ziel sei es, „dass wir bis 2025 die Hälfte unseres Absatzes mit Getränken ganz ohne Zucker oder mit weniger Zucker erzielen“.