Aber Kettel macht unbewusst auch ein Fass auf: Es gehe ja, sagt Kettel, nur um den Parkplatz, nicht um das Thema des Mini-Kreisels, der im 90-Grad-Knick der Straße Am Sendelbach angedacht sei. Kelm widerspricht: Der Kreisel sei "schon Bestandteil der Planung. Ziel ist, die unübersichtliche Situation zu reduzieren".
Während Kettel der Ansicht ist, "das Geld können wir uns sparen", reitet Thomas Bauske, der SPD-Fraktionsvorsitzende, eine Attacke gegen die Oberbürgermeisterin: der Spielplatz sei gut dort, wo er geplant ist, sagt Bauske. Aber: Es sei kurios, dass "wir im Haushalt Geld für eine Maßnahme einstellen sollen, die noch gar nicht beschlossen ist. Die Oberbürgermeisterin wusste auch von nichts, was die Verwaltung plant. Das verstehe ich nicht." Da es sich klar um eine gefährliche Stelle handle, hätte es Sinn gemacht, das Geld gleich mit einzustellen. "Schade, dass das nicht passiert ist", sagt Bauske.
Kreisel? Nicht isoliert betrachten
Ähnlich wie Kettel bewertet Stefan Schuh (JB) das Thema Kreisel: er wolle den Kreisel "nicht isoliert von der Zufahrt des Hohenzollernrings betrachten", sagt Schuh. Man könne doch, regt er an, die Straße als Fahrradstraße ausweisen.
Ulrich Meyer zu Helligen, der Leiter des Stadtplanungsamts, widerspricht: Den Kreisel könne man sehr wohl isoliert betrachten, denn es ändere sich an der Verkehrssituation dort nichts. Es bleibe schließlich beim "Verkehr in beide Richtungen".
Helmut Parzen (CSU) empfiehlt, wegen des Spielplatzes "mal beim Rotmain-Center anzufragen, ob die mitzahlen". Und Helmut Zartner (DU) fordert: Man brauche eine ordentliche Zufahrt zum Parkplatz von Westen her. Und eine Ausfahrt, dort, wo sie ist. Was auch Georg Kämpf (BG) "reizvoll" findet. Außerdem sei es Quatsch, poltert Zartner, dass künftig alle von der Kulmbacher Straße "zufahren sollen und da rumkurbeln. Ihr mit eurem Fahrradkult".
Stadtwerke wollen Parkhaus! Wollen sie nicht!
Christian Wedlich (CSU) schließlich sagt, er gehe davon aus, dass die Stadtwerke "in zwei bis fünf Jahren das Baurecht ziehen" werden und ein Parkhaus bauen. Das könne ja nicht berücksichtigt werden, wenn der Spielplatz dort gebaut werde, wo er gebaut werden soll. Er sei da bei seinen Fraktionskollegen: lieber näher ans Rotmain-Center mit dem Spielplatz.
Auf Nachfrage des Kuriers sagt Stadtwerke-Sprecher Jan Koch, die Stadtwerke wollen dort aktuell kein Parkhaus bauen. "Wir wollen den Parkplatz, der sehr gut angenommen wird, gescheit ertüchtigen."
In getrennter Abstimmung empfiehlt der Bauausschuss dem Stadtrat schließlich mit je sieben Gegenstimmen bei 17 Anwesenden, sowohl die Planung für den Mini-Kreisel fortzuführen - und 2019 zu bauen - als auch den Spielplatz an der geplanten Stelle zu bauen.