Krätze in der Kindertagesstätte?

Von Harald Judas
Kita Bad Berneck Foto: red

In Bad Berneck, genauer in der Kita Kindernest, sind unter dem Personal mutmaßlich mehrere Fälle von Krätze aufgetreten. Informationen des Kuriers, dass beim Gesundheitsamt Bayreuth eine entsprechende Meldung einging, wurden durch Amtsleiter Klaus von Stetten auf Anfrage bestätigt.

 
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Demnach wurde das Amt am Dienstag, 24. Oktober, von der Kita-Leitung mündlich informiert, dass zwei Mitarbeiterinnen, jedoch kein Kind, an Krätze erkrankt seien.

Einen Tag später sei mitgeteilt worden, dass sich die Zahl der erkrankten Mitarbeiterinnen auf sechs erhöht habe. Das Gesundheitsamt stellt aber auch heraus, dass bislang noch kein ärztliches Attest, das die Erkrankungen bestätigen würde, vorliegt.

Gesundheitsamt prüft

Ob sich überhaupt um einen Ausbruch von Krätze handelt, wird derzeit vom Gesundheitsamt geprüft. „Die Eltern wurden durch die Kindergartenleitung mittels Aushang und direkt mündlich am Dienstag informiert“, erklärt das Gesundheitsamt weiter.

„Personen, für die ein Befall mit der Krätzmilbe (Scabies) nachgewiesen ist, dürfen die Gemeinschaftseinrichtung erst wieder betreten, wenn eine erfolgreiche Therapie durchgeführt wurde“, lautet die Anordnung.

Der Leiter des Gesundheitsamtes, Klaus von Stetten, erläuterte dem Kurier die Symptome der Krankheit: Der Befall mit der Krätzmilbe manifestiert sich demnach bevorzugt an den Händen  – häufig an der Innenseite der Finger, in den Achselhöhlen oder im Genitalbereich.

Quälender Juckreiz

Milbengänge können aber an allen Körperstellen in der Regel mit Ausnahme des Gesichtes und des Kopfes vorhanden sein. Gerade bei Kindern könne aber auch der behaarte Kopf befallen sein.

Wichtig sei, dass das typische klinische Bild, besonders bei gründlicher Körperpflege, fehlen könne. Ein quälender, vor allem auch nachts auftretender Juckreiz könne ein erster Hinweis sein. In der Folge kratzen sich die Patienten heftig. Die nicht immer sichtbaren Milbengänge können als gerötete Streifen auf der Haut sichtbar werden.

In den Griff zu kriegen ist Krätze, indem alle in engen Kontakt stehenden Personen, zum Beispiel innerhalb einer Familie, zeitgleich mit Medikamenten behandelt werden. Außerdem sollte die Kleidung und das Wohnumfeld, sprich Bettwäsche, Kissen, Decken, Kuscheltiere oder Ähnliches vorsichtshalber behandelt werden.

Längerer Körperkontakt

Allerdings komme eine Übertragung über Gegenstände sehr selten vor, so die Behörde. Die Übertragung der Krätzmilbe erfolge in der Regel durch engen und längeren Körperkontakt. Ein Handschlag oder eine kurze Umarmung reiche dazu beispielsweise nicht aus.

Sofern sich Fälle von Krätzmilbenbefall bestätigen sollten, wäre den Eltern von nicht befallenen Kindern eine genaue Inspektion der Haut ihrer Kinder zu empfehlen, sofern diese über Juckreiz klagen.Im idealen Fall könne ein Ausbruch jedenfalls innerhalb von zwei bis drei Wochen bewältigt werden.

„Untersuchungen über die eventuell betroffene Kindertagesstätte sind aus Sicht des Gesundheitsamtes derzeit nicht erforderlich“, so die weitere Aussage von Klaus von Stetten. Krätze sei nicht auf bestimmte sozialen Schichten beschränkt, ergänzte der Gesundheitsamtsleiter. Scabies-Befall komme in allen sozialen Schichten vor. Nicht selten stellen sich Verdachtsfälle auch als ganz andere Hauterkrankungen heraus. Bleibende gesundheitliche Schäden oder gar lebensbedrohliche Symptome gebt es bei der Krätze nicht.

Kinder möglichst daheim behalten

Pfarrerin Karin Scheler vom Träger der evangelischen Kirchengemeinde wies auf Nachfrage darauf hin, dass man wegen des derzeit um sechs Personen dezimierten Personals Eltern gebeten habe, die Kinder möglichst daheim zu behalten. Wer auf die Kita oder die Krippe angewiesen sei, könne sein Kind aber selbstverständlich abgeben. Man stehe jedenfalls in täglichem Kontakt mit dem Gesundheitsamt. Auch sie bestätigt jedenfalls: „Es ist kein Kind gemeldet.“

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