Krapfen haben derzeit Hochkonjunktur Krapfen: Nichts geht über Hiffenmark

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Fasching ist Krapfenzeit: Sie gehören am Jahresanfang zum Lieblingsgebäck der Deutschen. Und selbst am Aschermittwoch werden sie noch gerne gekauft.

 
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Auch in den oberfränkischen Bäckereien herrscht aktuell Hochkonjunktur für die kleinen, runden Hefeteigbällchen. Doch die Saison für Krapfen beginnt schon viel früher: „Nach Weihnachten geht's los", sagt Gerlinde Kuchenreuther von der Stadtbäckerei Schaller. Sie ist Filialleiterin des neuen Cafés mit Drive-in in Kulmbach.

Wie viele Krapfen täglich am Hauptsitz in Weiden gebacken werden, kann sie nicht genau sagen. „Aber es müssen Tausende sein." Allein in das von ihr geführte Bäckerei-Café würden jeden Tag zwischen 300 und 400 Krapfen geliefert, schätzt sie.

"Maskierte" sind gefragt

Gewöhnlich wird das Hefegebäck mit Hiffenmark, also Hagebuttenmarmelade, Aprikosen- und Himbeerkonfitüre gefüllt. In der Faschingszeit jedoch wächst die Zahl der Krapfenvarianten. „Sie werden zum Beispiel mit Sahnepudding in Erdbeer-, Vanille- und Schokogeschmack gefüllt und dann mit heller oder dunkler Schokoladenglasur überzogen." In den Faschingstagen sind besonders die „Maskierten" gefragt: mit Smarties und Hütchen verzierte Krapfen. Aber man kann dieser Tage ebenso Variationen mit Eierlikör und Pistazien, Trüffel und Kokosnuss probieren. Dem Einfallsreichtum der Bäcker scheint bei Krapfen keine Grenzen gesetzt.

Hergestellt aus Mehl, Hefe, Milch, Eigelb, Zucker, Butter und Salz sind die Grundzutaten für den Teig schnell zusammen. Ausgebacken in Fett kommt es dann auf das wichtigste an – die Füllung. Doch die Oberfranken sind, zumindest was Krapfen anbelangt, wenig experimentierfreudig. „Traditionell gehen am besten die mit Hiffenmark", stellt Kuchenreuther fest.

Puder- oder Kristallzucker

Allerdings bevorzugen die einen eher Puderzucker, andere mögen lieber Kristallzucker. Oder Krapfen ohne alles, was aber selten ist. Der typische fränkische Krapfen also ist gefragt, ohne aufwendige Garnitur, aber mit viel Geschmack.

Bei den Österreichern zählt dagegen nur als Krapfen, wenn das Gebäck mit Marillenfüllung hergestellt wurde.Krapfen wurden einst als Festtags- und Fastengebäck hergestellt. Deshalb sind sie auch nach Aschermittwoch noch zu haben. „Der Aschermittwoch ist ein kaufstarker Tag für Krapfen", weiß Kuchenreuther. „Meistens werden sie bis zur Konfirmationszeit gerne gegessen." Im Angebot bleiben sie sogar noch länger, in der Regel bis zum Sommer. Jedoch erhalten sie dann nicht mehr den Platz ganz vorne in der Theke, sondern treten zurück in die zweite Reihe.

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