Huth, ein vom scheidenden Bundestagsabgeordneten Koschyk gewollter und protegierter Bewerber, punktete in den „Vorwahlen“ bisher kaum. Selbst Specht, Anwalt und Stadtrat aus Bayreuth, fuhr mit vier und fünf Stimmen ein bescheidenes Ergebnis ein. Launert zog bei den bisherigen drei Vorstellungsrunden in der Landkreis-CSU mit klaren zweistelligen Ergebnissen davon.
Allerdings hat die Stadt Bayreuth ihre Vorwahl-Veranstaltung noch nicht abgehalten, die findet erst am 7. Oktober statt. Und nicht nur hier hat Specht, CSU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, eine Hausmacht, sondern auch bei den 90 Delegierten, die aus dem Landkreis kommen.
Vorwahlen: eine harte Prüfung
Die Vorwahlen sind eine harte Prüfung für die Bewerber. Sie treffen sich mit einem Teil der Delegierten und müssen zu bundespolitischen Fragen Stellung nehmen. Am Ende der Vorstellungsrunde gibt es immer eine geheime Wahl, bei der Absprachen wenig gelten. „Die Basis muss dich zur Demut erziehen“, sagt ein hoher CSU-Vertreter.
Sicher ist bisher nichts. Wie die Stadt Forchheim, sich verhält, bleibt offen. Den Delegierten von dort dürfte ein Streit zwischen Stadt und Landkreis Bayreuth gleichgültig sein. Wie die Vorwahlen bisher ausfielen, könnte als Zeichen für das Wahlverhalten der Landkreis-Delegierten gesehen werden – in Richtung Launert. Allerdings hat auch Specht dort seine Unterstützer. Nicht zuletzt könnte es um mögliche Posten gehen, falls Specht den Sprung nach Berlin schafft:Es würde ein Posten als Bezirksrat frei. Aber selbst in der Stadt Bayreuth ist das Rennen völlig offen.
Ansehen und Herkunft sind wohl entscheidend
Die Entscheidung zwischen Specht, Launert und Huth könnte nach Ansehen und Herkunft fallen. Dann hieße der Sieger Specht. Oder nach der bisherigen bundespolitischen Erfahrung und der Nähe zur Macht im CSU-Land. Dann hieße der Sieger Launert, die im Parteivorstand sitzt und wegen des direkten Drahtes zur Macht im Notfall schneller Gelder locker machen könnte, so ein CSU-Delegierter. Oder er könnte nach der Bekanntheit des Förderers fallen, dann machte Huth das Rennen, für den Koschyk sich stark macht. Außerdem hatte Koschyk einen Generationswechsel gefordert, was bei Specht nicht zuträfe, er ist bereits 55, wohl aber bei Huth und Launert.
Parteiintern auf Landesebene gelten Huth und Specht als eher unbekannte Größen. Und die CSU, das würde aber niemand laut sagen, hat eher für diejenigen eine wärmende Hand, die schon im Bundestag sind. Also für Launert. Insofern begeht Koschyk den Bruch eines ungeschriebenen Gesetzes, nämlich einen absoluten Neuling als seinen Nachfolger vorzuschlagen.
Und Habla?
Unklar ist auch, auf wen die ausgeschiedene Habla ihren Einfluss umlenken wird. Nicht zwingend auf Launert. Allerdings heißt es in der Frauen-Union, mit deren Unterstützung vor drei Jahren auch die Newcomerin Emmi Zeulner aus Kulmbach nach Berlin geschickt wurde: „Die Frauen-Union hält zusammen.“
Die völlig unbekannte Größe aber bleibt Moritz von Seefried aus Adlitz. „Ein Adliger geht immer“, heißt es in der CSU.
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