Die Kartusche zeigt folgende Inschrift eingemeißelt: „Johannes Nepomuk, Verteidiger der Ehre, bitte für uns und unsere Stadt“. Die Sandsteinfigur zeigt Nepomuk mit einem Birett auf dem Haupt über einem langen Gewand ein Chorhemd, darüber ein Schulterumhang. In der rechten Armbeuge liegt das Kruzifix, gehalten von beiden Händen, die rechte Hand hält außerdem einen Palmzweig fest. Im Sockel ganz unten steht die Jahreszahl 1745 ausgemalt.
Beherzte Bürger greifen ein
Eine Geschichte rankt sich um die Figur, die früher auch den „Johannes-Brunnen“ an gleicher Stelle bewachte. Der Kopf des Wiesent Nepomuks wurde während der Naziherrschaft von randalierenden SA-Leuten abgehauen, beherzte Bürger holten ihn jedoch aus dem Wasser und setzten ihn wieder auf.
Der Wiesentbote vom November 1935 schreibt darüber: „Drei junge Leute, gebürtige Österreicher waren Anfang dieses Jahres in Waischenfeld in einem Lager. In der Nacht zum 8. Juni zechten die Burschen und waren dann ziemlich angeheitert. Als sie an die kleine Brücke in Waischenfeld (Zeubachbrücke) kamen, schlug einer der dort stehenden steinernen Statue des hl. Nepomuk den Kopf ab. Dann gingen sie zur Wiesentbrücke, wo ebenfalls eine Nepomukstatue steht. Auch dieser schlug er den Kopf ab und warf ihn in den Fluss. Als der Lagerführer die Schuld der drei Insassen am nächsten Tag festgestellt hatte, wurden sie sofort nach Dachau gebracht. Seit Anfang Oktober sind sie in Untersuchungshaft, haben also bereits für ihre Freveltat 5 Monate büßen müssen. Gestern standen sie vor dem Schöffengericht. G. war geständig und versuchte jede Schuld von den anderen beiden auf sich zu nehmen. Das Urteil lautete auf 6 Monate Gefängnis für G. und auf drei Monate Gefängnis für die anderen beiden.“