„Es fällt mir schwer, dafür Worte zu finden. Ich bin emotional sehr mitgenommen“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch nach dem grandiosen Auftritt seiner Schützlinge. „Wir haben schon davon geträumt. Aber unter diesem Druck diesen Erfolg zu schaffen, ist eine Sache, an die ich nicht geglaubt habe“, frohlockte Weinbuch nach inzwischen 41 Medaillen bei Großereignissen in seiner Ära. Im Teamwettbewerb an diesem Sonntag soll der nächste Titel her.
Ungläubiges Staunen herrschte bei Carina Vogt, die wie schon bei Olympia 2014 in Sotschi und der WM 2015 in Falun die Konkurrenz düpierte. Mit 98,5 und 96,5 Metern verwies sie die Japanerinnen Yuki Ito und Sara Takanashi auf die Medaillenränge und vergoss danach Tränen der Freude. „Es ist unglaublich, dass es wieder so ausgegangen ist. Wenn man wie ich im gesamten Winter keinen Weltcup gewonnen hat, ist man im ersten Moment natürlich fassungslos“, sagte Vogt.
Bundestrainer Andreas Bauer war ebenfalls bester Laune. „Es ist die alte Geschichte vom Hasen und dem Igel: Die Weltcups gewinnen die anderen, Carina, wenn es drauf ankommt. Sie hat so knallhart gearbeitet in den beiden vergangenen Jahren, ich muss den Hut vor ihr ziehen“, sagte er. Svenja Würth als Sechste und Katharina Althaus auf Rang acht komplettierten das gute deutsche Ergebnis.
Am Wochenende winken weitere Medaillen auf der Schanze. Schon am Samstag greifen Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler im Einzel nach Edelmetall. „Die Jungs sind in einen guten Rhythmus gekommen. Wir sind in dem Kreis, in dem die Medaillen entschieden werden“, stellte Bundestrainer Werner Schuster fest. Einen Tag später bietet sich im Mixed-Wettbewerb die nächste Chance. „Wir haben ein gutes Team“, sagte Weltmeisterin Vogt. „Eine Medaille sollte drin sein.“ dpa