Kolozvary lässt die Tigers jubeln

Von
18.03.2018, Weisswasser, Lausitzer Fuechse vs. Bayreuth Tigers Foto: red

Der nötige Auswärtssieg für den Gesamterfolg in der ersten Playdown-Runde um den Klassenerhalt in der DEL2 ist den Bayreuth Tigers im zweiten Anlauf gelungen. Zwei Tage nach dem 1:1-Ausgleich in der Best-of-seven-Serie gegen die Lausitzer Füchse mit dem 2:1-Heimsieg nach Verlängerung gewann der Tabellenletzte gestern auch Spiel drei in Weißwasser in der Overtime, und zwar mit 6:5 (2:2, 3:2, 0:1, 1:0).

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Den entscheidenden Treffer erzielte diesmal Ivan Kolozvary nach 12:56 Minuten der Extraspielzeit. Er verwertete die Vorarbeit von Michal Bartosch, der bei der Chance zum eigenen Abschluss die Übersicht für den Mitspieler behalten hatte. Damit haben die Tigers nun die Möglichkeit, in ihrem zweiten Heimspiel am Dienstag um 20 Uhr eine 3:1-Führung in der Serie vorzulegen.

„Es war schon fast ein Spiel wie gewohnt“, sagte Bayreuths Trainer Sergej Waßmiller. „Es war sehr umkämpft mit vielen Chancen – und diesmal auch mit vielen Toren. Für die Zuschauer ist das sicher interessant, aber mir als Trainer verschafft es graue Haare. Am Ende hat meine Mannschaft geduldig auf ihre Chance gewartet und sie genutzt.“ Kurz angebunden war sein Kollege Robert Hoffmann aufseiten der Füchse: „Die glücklichere Mannschaft hat gewonnen.“

Zum ersten Mal in der Serie waren die Bayreuther in Führung gegangen, und zwar schon nach 61 Sekunden. Michal Bartosch wurde nur halbherzig von Jakub Kania attackiert und traf mit der Rückhand durch die Beine von Füchse-Torhüter Maximilian Franzreb. Diese Szene sollte sich letztlich schon als Anzeichen für die größte Stärke der Tigers erweisen: Konsequenz beim Zug zum Tor und beim Abschluss. In der wechselvollen Partie hatten die Gäste vielleicht nicht die große Mehrzahl an Chancen, aber mit hoher Effektivität entwickelten sie aus einem großen Teil ihrer Möglichkeiten und auch aus den gegnerischen Fehlern oft gleich richtig viel Gefahr.

Turbulentes zweites Drittel

Dazu kam das nötige Selbstvertrauen, um sich von Missgeschicken nicht beirren zu lassen. Das galt schon nach dem recht schnellen Verlust der frühen Führung zum 1:2-Rückstand (8.), vor allem aber für das turbulente zweite Drittel. Da wurde eine vielversprechende Phase mit zwei nahtlosen Powerplays (22. und 24.) und zunehmender Spielkontrolle nämlich durch eine große Strafe für Valentin Busch jäh unterbrochen – unkorrekter Körperangriff mit Verletzungsfolge an Marius Stöber, der ins Krankenhaus gebracht werden musste. Die fünfminütige Unterzahl führte auch prompt zu zwei Gegentoren – beide durch Roope Ranta und beide ziemlich glücklich. Beim ersten legte sich der Finne eine von der Plexiglas-Umrandung zurückprallende Scheibe geistesgegenwärtig mit der Hand vor, beim zweiten wurde sein Schuss mehrfach abgefälscht.

Dazwischen nutzten die Bayreuther aber einen groben Fehler im Spielaufbau der Füchse, um mit einem eigenen Treffer den Schaden gering zu halten. Sebastian Busch lief nach dem Scheibengewinn unbedrängt aufs Tor zu und ließ Franzreb keine Chance. Ein noch empfindlicherer Schlag für die Gastgeber dürfte aber das 4:4 gewesen sein. Schließlich hatte ihr Trainer nach dem 4:3 eine überraschende Auszeit genommen, wohl um weiteren Rückschlägen vorzubeugen – und dann musste sein Team 47 Sekunden später schon den nächsten hinnehmen. Es folgten noch zwei weitere Großchancen für die Bayreuther, so dass ihre Führung 82 Sekunden vor der zweiten Pause durchaus verdient war. Wieder wurde dabei eine Gelegenheit konsequent verwertet, in diesem Fall eine 5:3-Überzahl nach nur zwölf Sekunden.

Tigers verdienen sich ihr Glück

Unbeirrt blieben die Tigers auch im letzten Drittel, als ihre gute defensive Spielkontrolle durch einen Wechselfehler verdorben wurde, der prompt zum 5:5 führte. Nachdem sie am Ende noch eine 3:5-Unterzahl für die letzten 16 regulären Sekunden und die ersten 21 Sekunden der Verlängerung überstanden hatten, waren die Chancen für den Siegtreffer gleich verteilt. Die dafür nötige Portion Glück hatten sich die Tigers redlich verdient.

Lausitzer Füchse: Franzreb – Bär, Owens; Kohl, Kania; Geiseler, Mücke; Hoffmann, Schiller– Eriksson, Hayes, Ranta; Tegkaev, Neuert, Kuchejda; Schmidt, Götz, Warttig; Jahnke, Adam, Stöber.

Bayreuth Tigers: Vosvrda – Heider, Linden; Neher, Potac; Gerstung, Müller; Mayer – Luciani, Stas, Pavlu; Geigenmüller, Kolozvary, Bartosch; V. Busch, S. Busch, Gams; Voronov, Gläser.

SR: Melia, Gogulla; Strafminuten: Weißwasser 20, Bayreuth 20 plus 5 + Spieldauer für V. Busch; Zuschauer: 2520.

Tore: 0:1 (2.) Bartosch (Geigenmüller, Potac), 1:1 (6.) Eriksson (Mücke – 4 gegen 4), 2:1 (8.) Warttig (Kania, Götz), 2:2 (19.) Pavlu (Luciani, Linden), 3:2 (31.) Ranta (Owens – 5 gegen 4), 3:3 (32.) S. Busch (4 gegen 5), 4:3 (34.) Ranta (Eriksson, Schmidt – 5 gegen 4), 4:4 (35.) Gläser (Stas), 4:5 (39.) Luciani (Potac, Kolozvary – 5 gegen 3), 5:5 (49.) Kuchejda (Adam, Mücke – 5 gegen 4), 5:6 (73.) Kolozvary (Bartosch, Potac).

Autor

Bilder