Als Spieler hatte der jetzige Bayreuther Cheftrainer lange Jahre auf höchster Ebene, da liegt es eigentlich nahe, dass er an seinem gegenwärtigen Arbeitsplatz das Mitmischen an der Spitze vermisst. Koch stimmt dieser These nicht vorbehaltlos zu: „Es ist ja nicht gesagt, dass man langfristig nicht auch in Bayreuth höhere Ziele wie etwa die Playoff-Teilnahme angehen kann. Jetzt gilt es zwar erst mal, das Abstiegsgespenst frühzeitig aus der Oberfrankenhalle zu vertreiben. Danach kann Medi nach oben schielen, muss aber Schritt für Schritt gehen und nicht einen vor und dann wieder einen zurück. Schon diesmal hatten wir geglaubt, weiter oben stehen zu können, doch dann wirkten sich Verletzungspech und nötige Nachverpflichtungen störend aus. Aber es kann auch für einen ambitionierten Trainer durchaus reizvoll sein, eine kritische Situation zu verbessern. Auch daraus lässt sich für sich persönlich etwas mitnehmen.“
„Bundestrainer? Für mich wäre es eine Ehre“
Das Thema Bundestrainer hatte Michael Koch vor Beginn seiner zweiten Karriere nicht umschifft. „Ich will immer das Beste und Höchste erreichen. Wenn ich mir keine hohen Ziele stecke, brauche ich gar nicht erst anzufangen“, ist als Zitat von ihm nachzulesen. Gestern bekräftigte er diesen Kurs: „Den Bundestrainerposten sollte jeder Coach als Zielsetzung haben. Für mich wäre es eine Ehre, irgendwann mal als Nationaltrainer zu arbeiten. Ob es dann auch dazu kommt, steht auf einem ganz anderen Blatt.“
Und wenn wir schon beim Nationalteam sind: Wie beurteilt der Europameister von 1993 seine Nachfolger in diesem Trikot? „Wir können froh sein, dass es Dirk Nowitzki gab und gibt. Nun ist er als Nationalspieler mehr oder weniger zurückgetreten, es beginnt die Phase nach ihm. Die EM-Spiele haben gezeigt, dass in unserer Auswahl guter Nachwuchs nachkommt. Es gibt genug Anhaltspunkte, dass es auch ohne diese Galionsfigur geht.“
Letzter Satz gilt für die Nationalmannschaft. Ob er auch auf Medi Bayreuth und Michael Koch zutrifft? Im Frühjahr sind wir klüger.