Wie muss man sich die Summer-League vorstellen. Geht es dort zu wie auf einem Basar?
Koch: Das trifft es ganz gut, es ist eine moderne Fleischbeschau. Es herrscht schon Trubel, wobei es in Orlando etwas ruhiger zugeht. Dort dürfen keine Zuschauer in die Halle, neben den Spielern sind etwa 200 bis 300 Leute – Agenten, Trainer, Manager von Vereinen – vor Ort. In Orlando sind auch Gespräche mit Spielern möglich. In Las Vegas ist die Summer-League öffentlich, dementsprechend viel ist auch los. In zwei Hallen finden zeitversetzt bis zu acht Spiele täglich statt.
Da verliert man doch sicherlich schnell den Überblick. Legt man sich da für die Sichtung einen Plan zurecht?
Koch: Ich habe mir eine Liste mit Kandidaten zurechtgelegt. Dann schaut man sich zwölf Stunden Basketball an und macht sich Notizen zu den Spielern. Anders geht es überhaupt nicht.
Das klingt stressig ...
Koch: Ein gemütlicher Ausflug war es nicht, acht Tage Summer-League am Stück reichen. Aber jetzt ist die wichtigste Zeit des Jahres für einen Trainer. Die Mannschaft muss homogen zusammengestellt werden. Wenn man – bildlich gesprochen – zwei faule Äpfel im Team hat, kann das ganze Konstrukt zusammenbrechen. Deshalb ist es mir wichtig, dass man sich einen persönlichen Eindruck von den möglichen Neuzugängen machen kann. Optimal ist, wenn man mit ihnen ein paar Worte wechseln kann.
Wie ist nun der weitere Plan bis zum Saisonstart?
Koch: Das Wichtigste ist, jetzt den Vertrag mit dem neuen Center unter Dach und Fach zu bringen. Am 18. August ist dann Trainingsauftakt, bis dahin soll der Kader stehen, und alle Spieler in Bayreuth sein. Nur Lukas Palyza wird dann noch fehlen, er ist mit dem tschechischen Nationalteam unterwegs.