Nach öffentlicher Kritik entscheidet sich der Aufsichtsrat überraschend für eine andere Lösung Klinikparkplatz ist überraschend vom Tisch

Von Thorsten Gütling
Ein neuer Parkplatz auf der gegenüberliegenden Seite der Preuschwitzer Straße ist vom Tisch. Stattdessen soll ein eigentlich nur auf fünf Jahre angedachter Interimsparkplatz, der derzeit vor der Palliativstation entsteht, dauerhaft die Parkplatznot am Klinikum lindern. Foto: Nils Katzenstein Foto: red

Jetzt ging alles ganz schnell. Nach wochenlanger Kritik aus der Bevölkerung hat der Aufsichtsrat des Klinikums gestern Abstand von den Plänen genommen, auf der gegenüberliegenden Seite der Preuschwitzer Straße einen Parkplatz zu bauen. Stattdessen soll ein 250 Stellplätze großer Interimsparkplatz in der Nähe der Palliativstation langfristig genehmigt und ausgebaut werden.

 
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Die Zahl der dort im Bau befindlichen Stellplätze entspricht ziemlich genau der Zahl, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite geplant war. Die Fläche an der Palliativstation sollte ursprünglich nur fünf Jahre als Parkplatz dienen und anschließend mit weiteren Klinikgebäuden bebaut werden. Diese Planungen werden jetzt von vorne beginnen. Der Aufsichtsrat hat sich außerdem dafür ausgesprochen, dass die vorhandenen Parkplätze schnellstmöglich, spätestens aber zum April des nächsten Jahres, bewirtschaftet werden. Damit soll verhindert werden, dass Dauerparker Stellplätze blockieren. Dauerparker, die es nach Aussage von Klinik-Chef Joachim Haun aber kaum gebe.

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Kritiker, darunter eine Bürgerinitiative aus Oberpreuschwitz und dem Roten Hügel, aber auch Naturschützer, Verkehrsverbände und ein Meteorologe der Uni Bayreuth hatten kritisiert, dass das Klinikum den Bau eines Parkplatzes auf der grünen Wiese aus rein wirtschaftlichen Gründen dem Bau eines Parkdecks über den vorhandenen Stellflächen vorziehe. Allenvoran die fraktionslose Stadträtin Christa Müller-Feuerstein, sowie die Fraktionen von Grünen und FDP, hatten sich vehement gegen einen Parkplatz nördlich der Preuschwitzer Straße ausgesprochen. Auf Antrag von Müller-Feuerstein sprach zu Beginn der Woche der Mikrometeorologe Christoph Thomas im Bauausschuss der Stadt und warnte vor einem Parkplatz, der kühle Luft, die aus dem Westen in das Stadtzentrum ströme, weiter erwärmen könnte.

Erst vor vier Wochen hatte sich der Bauausschuss der Stadt gegen die Pläne des Klinikums ausgesprochen. Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe hatte den Punkt daraufhin von der Tagesordnung des Stadtrats gestrichen und zurück in den Aufsichtsrat des Klinikums verwiesen. Mit dessen Empfehlung muss sich im Dezember der Zweckverband, bestehend aus Mitgliedern des Stadtrates und des Kreistages, befassen. Der Zweckverband ist der Eigentümer des Klinikums und müsste die Baukosten für einen neuen Parkplatz bezahlen. Mit einem Widerstand aus dem Landkreis gegen die Empfehlung des Aufsichtsrates ist dann nicht zu rechnen. Aus dem Landratsamt hieß es gestern, man habe einen Konsens gefunden, mit dem alle Seiten leben könnten.

 

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