Der Trabi wird zersägt
Ein paar Jahre später, er hatte jede Menge Arbeit und Geld in den Trabi gesteckt, musste das Ost-Auto einem Opel Diplomat B weichen. Und Brendel fand eine ungewöhnliche Lösung: „Ich brauchte Platz in der Garage, also habe ich den Trabant in zwei Hälften gesägt“, sagt Brendel. Die Front steht jetzt in seinem Garten, das Heck als Kommode in seinem Wohnzimmer. Vier Jahre lang war er trabilos. Doch die Sehnsucht war zu groß: Inzwischen steht wieder ein 601er in der Deluxe-Variante in Brendels Garage - ein Alltagsauto für den Sommer. Und so lange Platz ist, ist es vor der Säge sicher.
Norbert Abraham aus Creußen war früher Motorradfahrer. Irgendwann hatte er es aber satt, nach Regen immer klitschnass nach Hause zu kommen. Deshalb legte er sich vor zwei Jahren seine Rennpappe zu. Sein Sohn Patrick war sofort begeistert: „Dann kann ich ja auch damit Fahren.“ Doch wie das so ist mit Schätzen, rückte Norbert Abraham nicht heraus. „Dann kauf ich mir selbst einen“, sagte sein Sohn kurzerhand und erweiterte die Familiensammlung auf zwei 601er.
Plüsch-Schmetterling immer mit an Bord
Auf seinen Trabi ist Norbert Abraham besonders stolz: Vor drei Jahren gewann das Auto den ersten Preis bei einer Oldtimer-Ausstellung, alles ist im Originalzustand. Dennoch ist für die beiden klar: Ein Trabi ist auf der Straße zu Hause, nicht im Museum. Sie fahren ihre zwei Schmuckstücke regelmäßig aus, wie ganz normale Autos. Nur eben, dass sie genau das nicht sind: normal. Sogar der Plüsch-Schmetterling, der früher bei einigen Trabi mitgeliefert wurde, liegt auf der Rückbank. Anschnallen kann er sich aber nicht. Hinten gibt es keine Gurte.