Wenn der Baumkletterer zu Werke geht, lässt er größte Vorsicht walten. Um die Brennhaare zu binden, verwendet er richtig stark klebendes Haarspray. Bei seinem Einsatz assistieren ihm Maximilian Wagner von den Stadtwerken Kulmbach und Rüdiger Haberstumpf, ein Anwohner. Dann pflückt der Baumpfleger mit seinen Einmalhandschuhen die Nester und Raupen ab und verpackt sie in Plastikbeutel. „Der Eichenprozessionsspinner hat so gut wie keine Feinde. Nicht einmal Vögel holen die Raupen“, sagt die Försterin. „Die Fraßschäden beeinträchtigen die Eichen selbst nicht. Das Problem liege nur darin, dass Menschen mit den Brennhaaren oder mit den Nestern in Verbindung kommen könnten.
Hintergrund: Darum sind Eichenprozessionsspinner gefährlich
(kfe). Der Eichenprozessionsspinner ist ein unauffälliger Nachtschmetterling. Gefährlich sind bei dem Insekt die Haare. Denn die Raupenhaare sind hochallergen und können beim Menschen zu akuten gesundheitlichen Gefährdungen führen. Besonders die Nester der Raupen sind mit giftigen Haaren verseucht und dürfen keinesfalls berührt werden. Wenn die Nester beseitigt werden, müssen auch die Arbeiter dabei Ganzkörperschutzanzüge und Atemschutzmasken tragen.
Als Forstschädling war die Art in Bayern bis Anfang der 90er-Jahre relativ unbedeutend, da sich das wärmeliebende Insekt hier am Rand seines Verbreitungsgebietes befand. Doch die warme und trockene Witterung hat in den letzten Jahren zu einer Ausweitung des Vorkommens geführt. In Unterfranken rund um Schweinfurt gibt es den Eichenprozessionsspinner schon länger, hier laufen seit Jahren Bekämpfungsmaßnahmen.
Sollte ein Spaziergänger an anderer Stelle ein Nest entdecken, sollte er unbedingt Abstand halten. Und den Fund dem Forstbetrieb melden. Auch halten sich die feinen Härchen relativ lange an Stämmen und im Waldboden.
Mehr dazu:
Bayreuth: Eichenprozessionsspinner an der Hohen Warte