Klarer Haspo-Sieg gegen den Meister

Mit enormer Durchschlagskraft riss Fabio Nicola (schwarzes Trikot) auf beiden Halbpositionen große Lücken in die
Erlanger Abwehr. Mit hoher Trefferquote erzielte er neun Tore. Foto: Peter Kolb Foto: red

Es hätte ein lockeres Schaulaufen zum Abschluss der Saison in der Männer-Bayernliga werden können, weil die Platzierungen beider Mannschaften schon festgestanden hatten. Doch das Gegenteil war der Fall: Haspo Bayreuth und TV Erlangen-Bruck lieferten sich ein ausgesprochen hartes Duell, teilweise mit ausgesprochen unschönen Aktionen, in dem sich die Gastgeber gegen den Meister letztlich aber sogar souverän mit 33:27 (17:12) durchsetzten.

 
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„Wir wollten unserem Publikum und uns heute noch einmal beweisen, dass wir deutlich besser sind als unsere enttäuschende Rückrunde“, erklärte Haspo-Trainer Marc Brückner. „Genau das ist uns heute mit Bravour gelungen. So können wir jetzt auch mit einem guten Gefühl in die lange Pause gehen.“

Tatsächlich wirkte Haspo von Beginn an extrem entschlossen und unterband den torgefährlichsten Angriff der Liga immer wieder mit einer schnellbeinigen und sehr aktiven offensiven Abwehr. So kam der TV Erlangen-Bruck oftmals erst bei drohendem Zeitspiel zum notgedrungenen Abschluss, oder Haspo fing direkt einige Bälle ab. Neben der guten defensiven Organisation von Sebastian Schmidt fiel dabei vor allem Tim Herrmannsdörfer mit zahlreichen Ballgewinnen auf, die meist umgehend in Tore umgemünzt wurden.

Topscorer Nicola kommt von der Bank

So führten die Bayreuther schnell 5:1 (5.) und ließen sich auch von der frühen Erlanger Auszeit (4:33) nicht aus dem Konzept bringen. Über 7:2 (9.) wirkte die Führung auch beim 13:9 (19.) sehr solide, zumal Haspo auch ohne Leistungsverlust wechseln konnte. So kam mit dem sehr auffälligen und treffsicheren Rückraumspieler Fabio Nicola sogar der letztlich erfolgreichste Torschütze erst von der Bank und setzte dann sofort Akzente.

Schiedsrichtern gleitet Spiel aus der Hand

Einzig die immer wiederkehrende überharten Aktionen des Erlanger Markus Wolf und Sebastian Duscher, die bei vielen Abwehraktionen einfach zu langsam waren, überschatteten das bis dahin sehr ansehnliche Spiel. Wolf hätte nach einem Faustschlag gegen Yannik Meyer-Siebert bereits in der 28. Minute die Rote Karte sehen müssen, ehe den Schiedsrichtern im folgenden Angriff die Partie komplett entglitt. Nachdem die Haspo-Abwehr einmal mehr einen Angriff der Gäste abgefangen hatte und Yannick Berghammer den Ball sicherte, stürzten sich gleich zwei Erlanger ohne Aussicht auf den Ball auf den Bayreuther Kreisläufer. Als sich Berghammer dann am Boden liegend aus dieser Lage befreien wollte, traf er einen Erlanger mit dem Fuß am Kopf und bekam dafür neben der Roten auch noch die völlig überzogene Blaue Karte (29.).

Im zweiten Durchgang wurde es beim 18:18 (38.) und 19:19 noch einmal kurz brenzlig, da nun der technisch starke, aber zu fehlerhafte Torschützenkönig Steffan Meyer (10/4) immer besser ins Spiel kam. Doch starke Paraden von Torwart Valentin Naglik und ein kleiner Lauf zum 24:20 (46.) verhinderten eine Wende. Als dann auch endlich Wolf die Rote Karte sah (42.), wurde auch das Spiel wieder ansehnlicher und Haspo sicherte sich sogar noch einen deutlichen Sieg.

„Wir haben heute gesehen, zu welcher Leistung diese Mannschaft im Stande ist“, sagte Trainer Michael Werner stolz. „Wir haben gegen den Meister ein ganz starkes Spiel abgeliefert und auch in der Höhe verdient gewonnen.“

Haspo Bayreuth: Lehnard, Naglik – Nicola (9), Bader, Herrmannsdörfer (5), Rahn (4), Schmidt (2), Klenk (3), Meyer-Siebert (7/3), Y. Berghammer, Goeritz, Klima (3).

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