Autobahndirektion: Lösung in Lanzendorf erst in fünf bis acht Jahren - Anwohner beklagen Lärm seit Jahren Klack-klack klappert die Brücke

Von Peter Engelbrecht
Lärm der Autobahnbrücke Lanzendorf sorgt bei Anwohnern für Ärger. Foto: Karl Heinz Lammel/Archiv Foto: red

Das unregelmäßige Klack-klack beim Befahren und Verlassen der Autobahnbrücke Lanzendorf der A 9 wird die Anwohner wohl noch einige Jahre nerven. Eine Lösung sei erst in fünf bis acht Jahren möglich, teilt die Autobahndirektion in Bayreuth auf Anfrage mit. Täglich rollen 68 000 Fahrzeuge über die mächtige Betonkonstruktion.

 
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Das knapp 1100 Meter lange Bauwerk wurde 1998 für 7,4 Millionen Mark errichtet. Für die Übergänge auf die Brücke wurden Konstruktionen eingebaut, die dem damaligen Stand der Technik entsprachen, erläutert Thomas Pfeifer. Er ist der Bayreuther Dienststellenleiter der Autobahndirektion Nordbayern mit Sitz in Nürnberg. Und er kennt das Problem: „Das klackernde Geräusch entsteht beim Überfahren der Lamellen der Übergangskonstruktionen.“ Im Jahr 2014 seien diese Konstruktionen begutachtet worden. „Das Ergebnis war, dass es keine Schäden gibt, die eine erhöhte Lärmentwicklung verursachen oder einen Austausch erfordern“, bekräftigt Pfeifer.

Die Situation werde sich erst mit dem Einbau lärmarmer Konstruktionen verbessern - doch das werde erst in fünf bis acht Jahren sein. Die Gesamtkosten dafür betragen nach heutigem Stand rund zwei Millionen Euro. „Aufgrund dieser enorm hohen Investitionen ist eine Erneuerung derzeit wirtschaftlich nicht vertretbar“, unterstreicht Pfeifer. „Ich verstehe die Klagen der Anwohner, aber die Vorschriften sind so“, fügt er hinzu.

Die Kulmbacher SPD-Landtagsabgeordnete Inge Aures hatte sich bereits im Oktober 2014 bei einem Ortstermin in Lanzendorf die Klagen der Anwohner angehört. Die Klack-klack-Geräusche würden von vielen Bewohnern in Himmelkron sowie den Ortsteilen Lanzendorf, Kremitz und Gössenreuth als extrem störend empfunden, erklärte sie nach dem Besuch. SPD-Fraktionssprecher Rudi Gumtow hatte die beiden verschlissenen Widerlager der Brücke als Ursache für die „permanente Ruhestörung“ genannt. „Der Lärm breitet sich wie ein Kegel aus“, stellte Aures fest. Doch ihr anschließender Brief an den Präsidenten der Autobahndirektion in Nürnberg und dessen Antwort brachte keine positiven Nachrichten: Bei einer späteren notwendigen Instandsetzung der Brücke werde ein lärmarmer Fahrbahnübergang eingebaut, hieß es im Dezember 2014.

Ute Metje zog vor zwei Jahren ins Neubaugebiet Maintal in Himmelkron. „Seitdem gibt es vor allem nachts Lärmprobleme“, klagt sie. Bei ungünstigem Wind seien die Geräusche sogar in Neuenmarkt zu hören - Luftlinie sieben Kilometer. „Es passiert nichts“, sagt die Anwohnerin voller Frust. Der Himmelkroner Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU) kennt die Klagen seiner Bürger nur allzugut. Die angekündigte Wartezeit von fünf bis acht Jahren ist ihm zu lange. „Die Menschen gehen vor.“ Wenn „Lastwagen drüberdonnern, wird die ganze Brücke in Schwingungen versetzt“, findet er drastische Worte. Bei Ostwind werde der Lärm kilometerweit getragen.

Nach erneuten Klagen auf der Bürgerversammlung vor zwei Wochen hat Schneider erneut einen Brief an die Autobahndirektion geschickt. Sollte es keine schnelle Lösung geben, werde die Gemeinde möglicherweise eine Lärmmessung in Auftrag geben. Darüber muss der Gemeinderat entscheiden. Schneider kann die Klagen der Anwohner allzugut nachvollziehen, „ich höre das Klack-klack-Geräusch auch bei mir Zuhause.“

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